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Juustriertes Unterhaltungsblatt

Grete Fillunger

er Buchbinber Friedrich Ibold, ein angebender Sechziger, DoR fletner rundlicher Geftelt fuhr mts bein Schnupftud über ben tahlen Ropt und lagte zu leb nem Gehilfen:

Bir schreiben heut ben achtzehnten Mat, und' s ist eine hige, man meint, die Hunde. tage wären( chon angegangen wir wollen Feierabend machen!"

Er band die Arbeitsschürze ab, griff aur Müze und verließ die Werfftatt. Es schlug fieben Bis leine Frau das Nachtellen ge richtet hatte überlegte er. fonnte noch eine Stunde vergeben Bett genug daß er nach seinem Freund. dem Spengler Fillun ger. fab. Der let Boden Ihmer danieder. lag. Auf der Straße rebete ihn der Rats­biener Dauber an:

' n bent, Herr 3bed! Roch Immer tein Regen. Das Wetter bar feine Lav nen verloren.. 230 foll das hinaus? Wi In der Stadt, wir merten's nicht fo Aber draußen auf dem Land, da fiebt's trauric aus. Die Funternot wirb immer größer. Das Bieb bungert und totrb verschleudert. In Michelbach hot ich hat ein Bauer leina zwei Oblen für breihundert Mart ver. fauft. s ift ein Jammeri Der Boben hat feine Feuchtigkeit mehr Die Frühjahrs­faat tommt nicht recht auf Wie werden eine schredliche Leuerung triegen Wifes Sie, was die frau Hormann in der Erbsen­gaffe fagt? Schtechte Menfchen ichled te Beiten!" Herr bulb, de liegt was brin!"

Der Zungenbreicher hält mich bier auf," sprach de: Buchbinder bet Rich und ich will meinen fronten Freund befuchen!"

Ich muß weiter!" ftiet er heraus unt thef ben verblüfften Marsdiener stehen.

Er ging mit rufchen Schritten die Haupt­ftraße entlang und bog dann in die Lob gaffe ein. mo unter der langen Biebel­reibe das altertümliche Haus des Meisters Fillunger m letnem funstvol herausge bauten Erter gleich in die Augen sprang

An der Tür traf er Brete, des Speng fers Loter, ein Mädden von drelund­zwanzig Jahren mit blasfem Gesicht.

Roman von Alfred Bod

Bie gebe's dem Bater?" fragte er. Nicht gut eriberte fie bebrüdi. fübt: fic fach und flagt über Atemnot Bas jagi denn der Doktor?"

Die Krantbett bät fich aufs yers ge Ichlagen. Ra, das wird sich hoffentlich wieder machen."

Wer tana's wiffen! Sa bin immer is Angst Und muß mich zufammennek men, daß der Bater nichts mertt."

Du tuft Dir zuviel, Grete, Du hälft's nicht aus."

Diesen Abenb tommt Schwester Trina. Endlich!" Sie horchte auf; bann fagte fie. Mir mat als hätt der Bater gerufen."

bab nichts gehört." perfette der Buchbinder Das in die Aufregung bei Dir." .Sie bleiben boch ein bischen, Herr Zbold?"

Gewi

Ich toil schnell was holen. 34 bin haugenblid wieber ba."

Sie niɗte ihm zu und eilte fort

Der Buchbinder stieg die Treppe hinauf schrin über den Borplag des Obergeschosses unb trat in die nach dem Hofe zu gelegene Krankenstube

Der Spenger, beffen Leiben femen Biberschein auf die eingefallenen Wangen wart,( tredte bem Freund die Hand entgegen.

But bag Du tommst Friedrich Sch hab eine große Reise vor Ch la bie an tret möcht id noch alleriet mit Dir ( prechen."

Der Buchbinder holte einen Stub! her­bet und ließ fich an der Bettstatt nieder.

Bir wollen miteinander( prechen, Heinrich, aber ich bin Dich, ret Dir nichts ein So eine Strantbelt überfäßt einen und gebt nicht Knall und Fall Geduld th die beste Argnet Ich bin überzeugt,' s dauert nicht long, und Du legit den Lös tolben wieder ins Feuer."

Fillunger füttelte den Kopf.

Ich rühr den Lötkolben nicht mehr an. Ich weiß wie's mit mir steht. Und Du fannst mir's glauben: Ich fürcht mich nicht Nur, daß ich die Grete allein laffen muß, das macht mir den Abschied schwer!"

Die Grete und sein Ludwig. trai dem Buchbinder oor die Seele, waren zufammen aufgewachsen, hatten gute Kameradschaft ge­halten ja, fie standen am Verlobungsrand. Seine Frau und er hätten fich feine liebere Schmiegertochter wünschen können. Seit dem der Junge in Stuttgart   schaffte, mor er andern Sinnes geworben Se ein Dumm rian! Kehrte dem Glad, das ihn suchte, den Rücken.

Er ergriff des Freundes Hand.

Sei ganz ruhig, Heinrich' mag tommen, toe's will Benn die Grete mich braucht, bin ich da Das verfpred to Dir!"

Der Krante richtete fich ein wenig auf. Ich dant Dir, Friedrich! Was ich noch lagen wollt Ich hab den Ruckstubi, meinen Gesell, im dritten Jahr. Ein braver, tüch tiger Mensch! Man hätt ibn auf die Fach schule schicken müssen Gud Dir am nanzamt den Wasserspeter an das ist sein Wert Ich möcht nicht. baß er auf den Stupp fortgeldhidi wirb.' s tönnt boch lein, daß das Geschäft einen Stäufer finder und daß ibn mein Nachfolger behält unb nod Dem Waizwerf in Nebeim und bet Metallwarenfabrit in Freiberg   bin i bie letten Rechnungen schuldig Gle find erft In sechs Wochen fällig Conft hab ich nichts mehr zu bezahlen. Die Bücher find bis auf ben Tag bel, wo ich mich gelegt hab' s ift abes flor und übersichtlich Sofft die Grete nicht beiraten, bat fie meinem Bedunt nach so biet, baß fie anständig leben tann

eins.

Borforge habet nichts. mart 3bol dazwischen, aber. daß Du Dich in die Indesgedanken einmummefft. Das will mis nicht gefallen."

3 bab' s nie verstanden."( prach ber Meifter Fillunger, warum ein Menich menn er gefund ift. nicht an feinen Lob benten soll und nun gar, wenn er frant ist. Der Weg liegt vor uns, und wir müssen the all' einmal geben. Eins von Millionen Lebenslichtern verlischt, obendrein ein ganz Meines Lohnt fich's ba. viel Aufhebens zu machen?' s tut nicht nötig, daß sich einer, der in bie Jahre fommt, für überflülfa hält, er braucht sich aber auch nicht für unent