einem fashionablen Sportsmann, einem Welt-| modische Neuerung, die sich leicht und anhaltend erster Klasse noch gebräuchlich, zwingt zu jener reisenden oder einem Fabrikproleten gehört.( besonders in Frankreich ) durchgesetzt hat. Man Grandezza des Grußes, wie sie jener Zeit ent Auch wenn sie ganz neu wäre, zeigte schon die fann fie in die Tasche steden, auch in die Reise- sprach, aus der der Dreispitz stammt. Die ver Art, wie sie fist, welchem Milieu der Träger tasche, fie schützt den Kopf, ohne zu drücken, schiedenen steifen Hüte machen keinerlei Schwieangehört. Gerade so eine Sportsmütze ist ein wegfliegen zu können oder die Aussicht zu ver- rigkeiten und der normale Hut hat jedenfalls besonders ausdrudsvolles Stüd Kopfbedeckung. sperren und schließlich muß sie auch nicht teuer irgendetwas zum Anfassen. Aber bei einer mit der sich wirkliche und gespielte Gleichgültig sein. Deshalb trägt sie auch der Duke of Windsor Sportmüße sind bereits zwei Hände nötig, um feit vortrefflich markieren läßt. Sie umrahm: so gut wie der kleine französische Prolet. Bei sie wieder richtig auf den Kopf zu bringen. Die das Gesicht bescheidener als ein Hut und läßt uns allerdings ist sie zumeist den Intellektuellen flüchtige und nachlässige Grußbewegung mit dem daher seine charakteristischen Züge schärfer her- vorbehalten. Und einen eminenten Vorteil der Hut ist eher das Zeichen verständlicher Bequemvortreten. Der sprichwörtliche weltreisende Baskenmütze hab ich überhaupt vergessen: Man lichkeit, als das der Inhöflichkeit und wer bis Engländer, der Typ des Detektivs, aber auch der muß sie zum Gruß nicht lüften: es wäre zu auf den Boden grüßt, kann Dein ärgster Feind des gesuchten Einbrechers, schließlich sogar der unbequem und deshalb gilt sie als militärische sein. Wo die Wissenschaft vom Hute endigt, da klassenbewußte Prolet, alle tragen die Sport- Kopfbedeckung. Neberhaupt ist das Grüßen mit beginnt die vom Grüßen. Beide erzählen viel müße und alle sind auf verschiedene Weise an dem Hut eine verdammt altmodische Sitte, die über die Menschen. Aber wenn der Faschismus ihr kenntlich. Auch die alte Sporimüße hat noch besonders dann zur Last wird, wenn man an einmal alle Köpfe in gleiche Militärmüßen ge= ihre Liebhaber. Die ersten Radfahrer trugen sie einem Ort sehr viel Bekannte hat. Die verschie steckt hat und jedermann mit denselben Worien weiß mit schwarzem Schild schon um die Jahr- denen Kopfbedeckungen sind hinsichtlich dieser und Bewegungen zu grüßen gezwungen ist, wird Hundertwende. Wilhelm II , oder der verstorbene Notwendigkeit ganz verschieden konstruiert. Der das Leben schwerer sein, weil man über den Georg V. von England sah man mit ähnlichen Dreispitz, bei Diplomaten und Leichendienern Mitmenschen weniger Bescheid wei Schirmmüßen am Steuer ihrer( symbolischen) Seegelboote. Heute finden wir sie in blauer Farbe auf den Köpfen ergrauter Rentiers, die auf Stöcke gestützt in den Parks fizzen und sich sonnen. Aber nicht nur bei ihnen. Denn diese Müßen, aus neutralem Stoff gemacht, find oft ein willkommenes Zwischending zwischen privat und militärisch. Deshalb find fie richtig für private Chauffeure, deshalb werden sie jedoch auch von Stalin und anderen Häuptern des ersten Sowjetstaates bevorzugt. Da hätten wir beinahe die Melone vergessen. Nicht mit Unrecht wurde sie fürzlich von einem Franzosen als das sichtbarste Zeichen des Erfolges in der bürgerTichen Welt bezeichnet. Eine Melone ist natürlich teurer als eine Sporimüße und damit iſt auch der Kreis ihrer Anhänger schon begrenzt. Der Karikaturist bedenkt mit ihr gewöhnlich den Börsenmann und das Modejournal den Elegant in den besten Jahren, dem natürlich dann ein Regenschirm nicht fehlen darf. Denn eine Melone, auf die es regnet, macht Lärm. Charlie Chaplin trägt die seine geradezu als Symbol einer merkwürdig hohlen Welt, die man Luſt hat, durch einen kräftigen Fauſtſchlag
etwas zu deformieren. Welche Naivität von Gerichtsvollziehern, Infaffanten, Geheimpoliziften und Straßenbahnkontrolleuren, zu glauben, daß man mit einer Melone besonders ungefähr lich oder feriös ausfäbe. Die nächst höhere Stufe des starren Systems ist der einftmals weitvers breitete Zylinder, der König unter den Hüten, der allerdings nur bei Beerdigungen oder ähn Tich feierlichen Anlässen aus der Pappschachtel gebolt wird. Daß Kaminkehrer ihn tragen, gibt es sicherlich nur auf Ansichtskarten; denn bequem tit ein Zylinder nicht und schon gar nicht bei der Arbeit. Lord Rothschild und Aga Khan tragen sogar einen grauen. Sie werden dabei nicht viel Gefolgschaft haben. Bald wird der Bylinder nur noch im Bereich der Maskerade zu finden sein. Aber vorerst scheint es, gehört sogar zu einer ländlichen Fahnenweihe zumindest ein Chapeau Claque . Der dritte unter den Steifen ist wieder billiger und bat daher eine weit gröhere Anhängerschaft: Es ist der luſtige und luftige Strohhui, von Harold Lloyd und Mau rice Chevalier populär gemacht und dement sprechend besonders von beschwingten Naturen bevorzugt. Man kann ihn auch tragen, wenn man keinen Stragen mehr am Hemd hat. Er bleibt immer feſch, aber dann Achtung vor der Polizei! Ich persönlich muß ſagen, daß mir das andere Extrem der Kopfbedeckung mehr zuſagt, nämlich die nahezu rüdgratlose Baskenmüße Gewiß, vom ästhetischen Standpunkt aus kann fie nur von Leuten mit ausdrudevollem Geficht getragen werden, aber bequem und praktiſch iſt fie für jeden. Deshalb war sie auch einmal eine
Der Schnellzug
., Es ist spät geworden, Elisabeth", sagie| manche geflüsterte Liebeserklärung und manch Bert Brand ,,, laß uns gehen." Das kleine Café, zärtliches Wort gehört. Ja, und damit war es in dem die beiden Jugendfreunde sich nach lan - ja nun wohl vorbei. gen Jahren der Trennung wieder getroffen hatten, war schon fast leer.
Gähnend schob der Ober ein paar Stühle gerade und wischte mit einer müden HandMarmoriischchen.„ Er kennt uns nicht mehr“. bewegung Kuchenfrümel von einem der fleinen ſagte das Mädchen mit einem kleinen Lächeln nach dem alten Mann, der schon vor fünf Jahren den beiden den Kaffee serviert hatte, und für fich dachte fie: ,, und wir beide, Bert und ich, wir fennen uns auch nicht mehr."
Gleich darauf waren sie auf der Straße. Bert wagte nicht, Elisabeth unterzuhaken, wie er es früher immer getan hatte und so schritten sie faſt fremd nebeneinander her. Nur, daß sie in Gang zu bringen, wo es ihnen viel mehr nach nicht krampfhaft versuchten, eine Unterhaltung Schweigen zumute war, zeigte einen legten Rest von Vertrautheit.
Mit einem Male stand der Mond am Simmel. Eine blasse, silberne Scheibe, umgeben von einem weiten, hellen Kranz, alles in ein blaffes und silbernes Licht tauchend.
Das bedeutet Regen“, sagte Bert und beugte sich zu dem viel Kleineren Mädchen herab. Der Mond hat einen Kranz."
Elisabeth nidte mur.
., Wenn ich doch ihren Arm nehmen dürfte". dachte der Mann, vielleicht wäre sie dann nicht mehr so sehr weit fort, so unendlich fremd Eigentlich ist es doch keine so große Sache, den Arm eines Mädchens zu ergreifen, wenn man allein auf einer einsamen Straße geht und man das Mädchen schon kannte, als es zehn Jahre alt war und lange, blonde Hängezöpke mit roten Schleifen trug! Und man hatte doch so manches Mädchen inzwischen untergehafi. ohne viel zu fragen. Ja. aber manchmal ist es eben doch eine große Sache.
Unzählige Male waren die beiden schon diesen Weg gegangen. Zuerst als Schulkinder wenn ſie ſich heimlich für ihr spärliches Taschengeld Süßigkeiten in dem kleinen Laden gekauft hatten, der zu der Konditorei gehörte. Und dann in den Jahren ihrer heimlichen und zarten Liebe, da hatten fie oft stundenlana in einer verſtedten Ede des fleinen Lokals gesessen, und das Marmortischchen und das rote Plüschfofa hatten, wie alle Marmortische und Wlüsch ſofas der Welt, die den Boran genießen, in kleinen und verschwiegenen Cafés au steben,
Elisabeth war vor fünf Jahren in eine der großen Städte gezogen, um Medizin zit studieren. Sie hatte es sich nicht ausreden lassen, trotzdem er, Bert, in dieser Hinsicht doch viel zu schwach und viel zu zart für diesen Bes wahrlich sein Bestes getan hatte. War sie nicht ruf, seine kleine Elisabeth? Wie hatte sic-ich beispielsweise immer gefürchtet, wenn der Schnellzug mit großem Getöse die Brüde überquerte, auf der sie ein Stück des Weges dicht neben den Schienen einherlief.
Zu Beginn ihres Studiums hatte Beri eigentlich täglich auf ihre Rückkehr getvartet, auf die Rückkehr des fleinen und verängstigten Mädchens, das sich an seine breite Männerbruſt Gefahren der Großstadt, der vorbeiſauſenden flüchten würde, um Schutz zu suchen vor den Büge und Schwierigkeiten des Medizinstudiums. Aber die Zeit hatte bewiesen, daß kein schußsuchendes, kleines Mädchen auftauchte und der Blab an seiner breiten Männerbrust blieb relativ frei. Ja, so war es gewesen. Und Bert lächelte grimmig und begann sich ein wenig über sich luftig zu machen.
Und nun war das Mädchen Elisabeth wieder plößlich aufgetaucht. Es zeigte sich, daß sie ihr Examen bestanden hatte und nun Dr. med. Elisabeth Faller hieß. Auch sonst mochte sich so manches geändert haben.
frochen und es war stockfinster. Elisabeth stoi Der Mon hatte sich hinter einer Wolke verperte über einen Stein, aber sie griff nicht nach dem Arm ihres Begleiters, wie sie es früher bestimmt getan hätte.
Weit hinten tauchte eine gespenstische Silhouette gegen den nachidunklen Himmel die mächtige Eiſenfonstruktion einer Brüde auf. Derfelben Brücke, die sie so oft des Nachis, wenn das schlafbedürftige Gesicht des Kellners in dem kleinen Café sie endlich an den Heim weg gemahnt hatte, überqueren mußten.
Elisabeth hatte nie erfahren, daß Bert es mit einem heimlichen Blick auf seine Uhr recht oft absichtlich so eingerichtet hatte, daß sie diese Brüde, die sie in den jenseits des Fluſſes liegenden Stadtteil führte, eben gerade dann überschritten, wenn mit funkelnden Lichtern und wahrhaft donnerndem Getöse der Schnellzuz beranbrauste.
Bert wußte, daß sich Elisabeth vor diesem Moment fürchtete und er fam fich eigentlich im