Verwaltung geworden, Am Staat profitiertselbst ein neunjähriges Kind, Trujillos Sohnvon einer Lieblingsmätreffe: noch in der Wiegewurde er zum Obersten ernannt und bekam denLohn eines solchen ausgesetzt. Bor einigenJahren hrt daS„Parlament", in einer Reso-lütion, die Bergleiche mit Philipp von Make«donien und Alexander zog, dem Knchben denTitel„Erlauchtes Kind" verliehen.Trujillos Herrschaft ist eine Kett« vonAbscheulichkeilen. Mehrere Tausende politischerGegner wurden von seiner Sonderpolizei ermordet,- Tausende sitzen im Gefängnis. Unterden Todesopfern finden fich viel« der Bestenaus Literatur und Wissenschaft. Eine derSpezialitäten Trujillos ist es, fich großer Hin«terlaffenschasten zu bemächtigen. Aber auchklein«, ja arme Leute find nicht ficher, wenn«S um große Jntereffen geht. So wurden voreinigen Jahren sechshundert dominganischeLauern in den Provinzen Mora und PuertoPlata abgeschlachtet, weil sie sich nicht ihr Landrauben laffen wollten von einigen großenLurker-Syndikaten, an deren Gedeihen derDiktator natürlich intereffiert ist. ES wirdbehauptet, daß im Gefängnis mehr als tausendMenschen nach gräßlichen Foltern getötet wor-Es wäre ein großer Irrtum, anzunehmen,daß heute schon alle Menschen in für unsereBegriffe normalen Wohnungen hausen. EinViertel der Bevölkerung der Eide, nämlichfünfhundert Millionen Menschen, wohnen inErdhütten, Zetten und Höhlen. Aus dieser Tatsache darf man aber nicht ablciten, daß die steinernen Häuser etwa eine Errungenschaft derletzten Jahrhunderte seien. Schon vor etwaviertausend Jahren wichnten die Babylonier inSteinhäusern mit Baderäumen und anderen Be-guemlichketten. Allerdings so rasch und gründlichwie heute, wo man fich in einem New YorkerWarenhaus ein komplettes Einfamilienhausinnerhalb von zwölf Stunden auf einem bestimmten Platz bezugsfertig herstellen laffenund gleichzeitig angeben kann, welches Klimaman eingebaut haben will, dürften die babylonischen Baumeister kaum verftchren sein.Merkwürdige Bauten!Die armenischen Bauernhäuser find wegender in ihren Gegenden im Winter herrschendenKälte halb in die Erde gegraben und vollkommenflach gedeckt. Oft bemerkt der Reisende ein aussolchen Häusern bestehendes Dorf erst, wenn erauf«inem dieser versteckten Dächer steht. Dieneuen Wolkenkratzer, die man jetzt in Amerikaerstehen läßt, kann man dagegen nicht unauffällig nennen. Sie sollen vierhundert bis fünf-hundertfünfzig Meter hoch werden.Ein römffcher Architekt hat kürzlich eineBilla ohne Fenster errichtet, deren Hauptvortettdarin liegen soll, daß sie jeden wie immer gearteten Straßenlärm fernhält und im Innernvollkommen ftaubftei ist. Diese Eigenschaftenmögen ja höchst vrakttsch erscheinen,— ob sichaber die Bewcchner eines solchen Hauses auchwohl fühlen, ist eine andere Fragei Noch merkwürdiger berührt uns das Haus des ehemaligenLirkuSdirektorS Jim Marran in MarqoteCity im Staate New Jersey. Der Bau sieht wieein riesiger Elefant aus, er enthält sechs Zimmer,«in Bad und eine Küche. Die Treppe zumersten Stock windet sich durch das linke Hinterbein„des Elefanten".den sind; diele seien im Gefängnis von Rigoa lebendig verbrannt worden.Was hinter der Ermordung der fünftausend Haitianer steckt, sind zwei Dinge: Erstens wollte der Diktator, da Wahlen bevorstehen, durch Herbeiführung eines außenpolitt»scheu Zwischenfalls die inneren Gegensätze abschwächen; und zweitens—.Zweitens ist er«in Bewunderer Hitlersund hat in den letzten Jahren mit Deutschlandpolitisch und wirtschaftlich' enge Fühlung genommen. Im Verlauf gewiffer Verhandlungenhat er sich bereit erklärt, 40.000 deutsche Siedler aufzunrhmrn und hauptsächlich in denGrenzgebieten anzuletzen. Ein großer Teilder im Ottober ermordeten haittanischen Bauern saß auf dem Land, das Trujillo den Deutschen zugedacht hat. Zweitens— und wahrscheinlich hauptsächlich— war also daS Lktober-maffaker einfach ein« EnteignungSmaßnahminach dem Rezept Trujillo: radikale, entschädigungslose Enteignung durch physisch« Bernich-tung deS Eigentümers. Wenn das nicht ganzgeglückt ist und nun doch 750.000 Dollars bezahlt werden müssen, so wird daS ganze wohltrotzdem noch«in recht ordentliches Geschäftsein.Modernisierte Kirchen.Die moderne Technik und daS Radio habenauch vor den Toren der ehrwürdigsten Tradittonnicht hall gemacht. So kommt eS jetzt schon deSöfteren vor, daß Kftchentürme ohne Glockenerbaut werden. Ja Frankreich hat man in letzter Zett den Versuch unternommen, das Läutender Kttchenglocken durch Lautsprecher zu ersetzen.In der Kirche von Boubaix wurde diese Einführung mit gutem Erfolg erprobt. Man stellteim dorttgen Glockenturm drei Lauffprecher auf;diese standen mit der Sakristei, wo auch einGrammophon bereitgestellt war, in Berbin-dung. Die holländischen Kirchenglocken, welchegesendet wurden, empfanden sowohl die Vertreter des KleruS, welche an dieser Borführungieilnahmen, als auch die Gläubigen als sehrweihevoll.In Manila auf den Philippinnen hat maneine erdbebensichere Kirche errichtet. Sie ist ausStahl und soll bei Erderschptterungea besonders widerstandsfähig sein.AIS den modernsten Dow der Well kannman die neue Reversidi-Kirche in New Yorkbezeichnen. Der Turm ist sechsundzwanzigStockwerke hoch und wurde mit sieben Aufzügenversehen. Außerdem verfügt die Kirche nochüber zehn Küchen und mehrere Schulräume, eineBibliothek und einen Turnsaal. In den Kirchenstühlen selbst sind Kopfhörer eingebaut, welchemit einem Mikrophon auf der Kanzel rn Verbindung stehen und auf diese Weise auch schwerhörigen Kirchenbesuchern daS Anhören der Predigt ermöglichen.Kriegs- und erdbebensichere Häuser?Die Angst vor drohenden Gasangriffenwirkt fich auch in der Architektur aus. Der Engländer Alan Daly hat soeben die ersten.kriegS-sicheren Häuser" vollendet. Er erzeugt alleTypen vom billigsten Famttienheim bis zurelegantesten Billa. Die Gebäude sind unter derErde, haben künstliches Tageslicht und sind dankihrer dicken Eisenbetonwände völlig bomben--sicher. Bor Giftgasen sind sie dadurch geschützt,daß man sie luftdicht verschließen kann. InParis glaubt man wieder, gegen Luftangriffedadurch beffer geschützt zu sein alS jede andereStadt der Welt, daß man in den 1800 Kilometer langen Katakoochen, welche sich unter derStadt befinden, 27.000 bombensichere Räumeerrichtet.Japanische Architetten haben eine Kon»struktion ausgearbeitet, die einen besondersguten Schutz gegen die häufigen Erdbeben gewähren soll. ES soll möglich sein, jedes größereHaus mit einer elastischen Unterlage zu versehen, die ähnlich den Schlingertanks derSchiffe, die Stöße und Schwingungen des Erdbodens ausgleichen kann. Theorettsch ist alsojede Erdbebengefahr auSgeschloffen. Allerdingsbleibt noch abzuwarten, wie sich diese Konstruk»tton in der Praxis bewähren wird.—-Verschiedene BaustoffeDie Erfindung deS Eisenbetonbaues istverhältnismäßig noch sehr jung. Der Erfinderdesselben war der Gärtner I. Monier. Er verfertigte«IS erster Blumenkübel auS Zementmtt einer Drahteinlage. Daraus entwickelte sichmtt der Zeit die Eisenbetonbauweise.Immer öfters kommt eS vor, daß manGlaS zum Bauen benützt. So existiert z. B. aufder Fifth Avenue in New York ein Bau, dervöllig auS GlaS hergestellt ist. Die Wände bestehen auS einer neuen Art von Glasziegeln,die von außen wohl eine glänzende Flächehaben, aber nicht durchsichttg sind. Sie sollentrotz erheblicher Dicke zwei Drittel deS Tageslichtes durchlaffen können. DaS Haus wird völligfensterlos sein, doch da die Glasziegel nichtporös find, mußte eine besondere Benttlationeingebaut werden, um die notwendige Durchlüftung d«S HauseS sicherzustellen. Auch inMoskau wurde nach den Plänen des berühmtenftanzösischen Architekten Corbier«in Haus gebaut, das hauptsächlich aus Beton und GlaSbesteht. ES hat einen Rauminhalt von 180.080Kubikmetern.Seit der letzten großen Baumwollkrise versucht man in Amerika die Baumwolle, statt siezu vernichten, einer neuen BerwendungSmög-lichkeit zuzuführen. In Texas hat man versuchsweise Baumwolle zum Häuserbau verwendet.An Stelle von Beton wird«in Gemisch vonSand und Zement mit Baumwolle hergestellt,in Formen gegossen und zu Blöcken verarbeitet, die ein ausgezeichnetes Baumaterial darstellen sollen.Was Menschenhände vollbringen kinneaDie Geschichte der Menschheit lehn u»S,welche wahr« Genialität die alten Böller beiihren Bauten entwickelten. Bei Segovia inSpanien befindet sich eine Wasserleitung ausder Römerzeit, die zehn Metten lang ist undüber eine dreißig Meter hohe Schlucht führt.Sie befindet sich heute noch in tadellosemZustand.Die längst« Kanalanlage der Welt ist inAustralien. Sie geht von der Küste bis zu der520 Kilometer«nffernten Stadt Coolgierdie.Der modernen Zejj angepaßt ist die Rolltreppe,welche der auierikanische Staat Penniylvaniazur Zeit auf den sehr schwer zugänglichen, abereinen herrlichen Rundblick bietenden 1800 Meterhohen Berg Monard für die VergnügungSrer»senden bauen läßt.Die Bauten find ein Spiegel der Welt,wenn anch ost ein verzerrender und an manchenStellen schon erblindeter. In ihm tauchenKontraste auf, die man wohl als interessant,aber nicht immer als für die Menschheit zu-ttäglich bezeichnen kann. So wohnten zum D«i-Von der KatakombeVon Peter Wals bis zum Wolkenkratzer