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Wie muß die ländlige Arbeitskleidung beschaffen sein?

Hemd, Hemdhose, Bluse, Reformhose je 1.80 M., Kleid je 3.- M. Normalschnittmuster für 82, 86, 90, 98 und 106 cm Oberweite erhältlich. Viel schon ist geschrieben worden über städtische, biel zu wenig bisher über ländliche Kleidung. Auf eine für lettere unerläßliche gesund­

heitliche Forderung sei im Folgenden kurz hin­gewiesen. Es ist die: die Kleidung der Land­frau sei in feiner Weise beengend, sondern so weit, daß sie dem Körper auch bei der stärksten Bewegung ftets noch genügend Raum läßt.

Bei so vielen Arbeiten auf dem Wirtschaftshof und dem Felde wird der Körper der Frau zu stärker ausladenden Bewe­gungen gezwungen, als bei Ar­beiten nötig, die für gewöhnlich von der Städterin zu leisten

find. Die Kleidung, welche wir von früher her an der älteren Landfrau zu sehen gewohnt find: eine an schließend ge arbeitete Kleis dertaille mit ländlich wei­ten Ärmeln und ein lan­

131. Kleid aus blauem Druckstoff

zweifeitig bedrukt.

ger weiter Rock , der, um sich zu halten, an einem zu engen Bund befestigt ist, welcher die Weichteile des Körpers unter­halb der Rippen einschnürt, diese althergebrachte Kleidung wird sich bei solchen Arbeiten schlecht bewähren, ist über haupt von neueren gesundheitlichen Gesichtspunkten aus nicht empfehlenswert. Bei jüngeren Landarbeiterinnen be mit mertt man neuerdings zuweilen eine Mittelbluse halblangen Ärmeln im Kimonoschnitt. Das wäre ein ganz guter Anzug, wenn nur der Rod, der darunter getragen wird, nicht auch wieder an einem einschnürenden Bund befestigt wäre. Bu einer richtigen Arbeitskleidung für die Landfrau gehört zunächst eine praktische Unterkleidung. Eine Hemdhose oder ein Hemd aus derbem Stoff, beide mit halblangen Ärmeln geschnitten, wodurch für den Oberkörper bei heißem Wetter eine Bluse entbehrlich wird, ist das erste. Die geschlossene Hemd­hose genügt als Unterkleidung, über dem Hemd müßte noch eine Reformhose getragen werden, die bei stärkeren Figuren ben Hüften aufliegen kann, bei schlanken Figuren an Trägern oder an einem kurzen Futterleibchen zu befestigen wäre. Dar über nun kommt das Kleid. Abb. 131 gibt ein gutes Vorbild. Das Kleid ist aus blauem Druckstoff, aweiseitig bedruckt( man­cherorts Gedröcks" genannt). Der einfache Kittelschnitt mit angeschnittenen Ärmeln hat den Vorteil, daß das Kieid nach der Wäsche nur gemangelt zu werden braucht. In Gürtelhöhe wird durch Aufnähen einer Blende im Innern des Kleides ein Bugiaum eingerichtet. Bum Paspelvorstoß am Ärmel, zur Hals. ausschnitt- und Saumblende verwendet man die Stoffteile, die beim Zuschneiden des Kleides an den Seiten abfallen und zwar mit ihrer linken Seite, eine ebenso praktische wie wohlfeile Ver­zierung. Das Kleid wird in der vorderen Mitte geschlossen. Erforderlich: 3,70 m Stoff 80 cm tveit. Schnittmuster L 30.

Der Verlag gibt Normalschnitte oder

132 und 133. Dirndlkleider.

Auch das jetzt so beliebte Dirndlkleid ist als Arbeitskleid nicht zu verwerfen, wenn die Taille nur weit genug geschnitten wird. Am zweckmäßigsten ist ein Dirndlkleid ohne Ärmel, bei dem die weißen Ärmel des Hemdes hervorsehen. Dann ist der Arm in feiner Bewegung am wenigsten gehindert und diese Tracht sieht außerdem sehr gut aus.

Unsere beiden Abbildungen zeigen Landfrauen bei sehr ans Strengender Tätigkeit, beim Graben und beim Aufheben des schweren Milcheimers, der in die Zentrifuge gegossen wird. Wieviel Mustelbewegung erfordern diese beiden Arbeiten, wie wichtig ist es, daß dem Körper dabei genügender Spielraum durch die Kleidung gelassen wird. Und doch haben wir hier nur zwei kleine Beispiele aus dem Kreis der anstrengenden Arbeiten, die das ganze Jahr hindurch an die Landfrau herantreten.

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Unser Versuch, hier für die Kleidung guten Rat zu erteilen, wird ergänzt durch das bei der G. Braunschen Hofbuchdruckerei und Verlag in Karlsruhe erschienene kleine Buch:„ Das Kleid der arbeitenden Frau", das wir unsern Leserinnen empfehlen. Am wichtigsten ist es, daß die Landfrau selbst über die Frage ihrer Kleidung nachdenkt und ihre Erfahrungen und Ratschläge einem weiteren Kreise mitteilt. Dadurch wird die schwere Ar beit der einzelnen immer mehr erleichtert, was in seiner Aus A. Bl. wirkung hinwiederum dem allgemeinen Wohle dient. Schnittmuster zum Hemd mit Armel

WK 800

•

B

"

zur Hembose mit ärmel. Auch Abb. 121 ist verwendbar zur Reformhose.

AF 2

•

WK 801

"

"

zu Bluse, Rock mit Mieder Abb. 132 WK 802 zum Kleid Abb. 133

.

WK 803

Schnitte nach Maß gezeichnet au den Schnittmusterversandführten Breiſen ab. Unsere Normal­

am Schluß der Beschreibungen ange­

Maße der Normalschnitte für Mädchenkleidung:

werden nach mittelgroßen un geschnürten Normalfiguren gezeichnet. Maße der Normalschnitte für Knabenkleidung:

und Schnittmusterbogen

Alter stufe

Obers weite

Ganze bordere Länge

Janere

Arm

Alters­Stufe

Ober

bordere

weite

Länge

Ganze Innere Arms Länge länge

Altersstufe

Aeußere Länge für furze, glatte Beinkleider

Innere

Arms

Altersstufe

länge

Aeußere Länge ffir turze, glatte Beintieider

Innere

Arms

länge

14-16

12-14 10-12

8-10

88840

86 105

82

95

40

78

85

74

75

4958

43

6-8

70

4-6

66

37

34

2-4 1-2

62

26280

65

29

60

55

60

50

2222

25

14-16 12-14

66

62

21

18

10-12 8-10

58 54

4448

49

45

6-8 4-6

48

42

40

2-4

35

1-2

29

2232

36

2232

30

26

20

Den Betrag für die gewünschten Schnitte und 60 Pf. Porto wolle man mit der Bestellung einsenden, andernfalls erfolgt Bu sendung mit Nachnahme, die sich außer Porto noch um 75 Pf. erhöht. Einfachste Bestellung auf Zahlfarte 992 Karls­ruhe i. B., G. Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag, Karlsruhe i. B., Kartfriedrichstraße 14. Wir bitten bei Bestellungen von Normalschnittmustern die genaue Größe, sowie die Schnittmusternummer mit den Kennbuchstaben anzugeben. Herausgeberin: Elisabeth Röht, sölu. Berantwortlich für den Schriftteil: E. Röhl, Köln- Klettenberg , Lehrbergstraße 28, für den Bilderteil: 2. Düben, Karls ruye i. B., Kartfriedrichstraße 14. G. Braunfche Hosbuchdruckerei und Berlag, Karlsruhe i. B.