Jahrg.3
1921
= heft.1=
15. Januar
Die Frau und ihr Haus
Zeitschrift für kleidung Gesundheit Körperpflege und Wohnungsfragen Die Heimat auf dem Lande
Beilage
Hoffnung und Arbeit!
Das sei dir unverloren:
Fest tapfer allezeit
verdien' dir deine Sporen
im Dienst der Menschlichkeit!
z u r
3
Rundum der Kampf aufs Messer:- Lern' du zu dieser Frist, daß Wunden heilen besser als Wunden schlagen ist. Freiligrath.
Viele Hoffnungen und Wünsche, Erwartungen und Ausblicke knüpften wir an das beginnende Jahr 1920. Es ist, als ob wir vergeblich gehofft haben. Oder scheint es nur so? Steckt unter dem Wust und Unrat, unter Egoismus und menschlicher Kälte und Schwäche, unter dem Jammer unserer Tage nicht doch schon der Beginn neuen Werdens? Hoffen und nicht berzweifeln! Helfen und
nicht verzagen!
Ähnliches drückten wir im bergangenen Jahre in unserer Zeitschrift an dieser Stelle aus und gelobten, unseren Leserinnen in diesem Sinne an die Hand zu gehen. Wir haben es getan, ganz in der Zuversicht, daß unsere Leser und Leserinnen uns zu solchem Tun die Hände reichen.
Manche Freunde helfen uns durch gelegentliche Mitarbeit
1. Küchenschürze aus granem Leinen mit roter Verzierung. Schnitt- und Stickereimuster auf dem Schnittmusterbogen Nr. 1, 1921. Latz und Tasche sind mit rotem Berlgarn bestickt und mit breiten, roten Kattunblenden abgeschlossen. Rückenschluß. Gürtel durch Spangen gehalten. Normalschnittmuster für 90-116 cm Oberweite erhältlich. Preis 1.80 M. Stickereimufter 2 M. Schnittmuster F. H. 305.
Gleich heit
und mit sehr erwünschtem Rat. Möge sich ihre Bahl mehr und mehr bergrößern.
Unseren aufmerksamen Leserinnen wird es nicht entgangen sein, daß wir jeder Nummer unserer Zeitschrift einen besonderen Charakter gaben. Es ist immer ein in gewissen Sinne abgeschlossenes Gebiet, das wir versuchen, in einer Nummer darzustellen. Diese Gepflogenheit wollen wir beibehalten; dabei erfahren alle Dinge, die zu dem Begriff Frau und Haus" Beziehungen haben, die gründlichste Berücksichtigung. Und mannigfach, vielseitig und ausgedehnt sind diese Beziehungen. Denn alle Fragen der Lebenskultur haben ihren tieferen Sinn und ihre höhere Bedeutung vor allem für den Mittelpunkt der Familie: Die Frau! Lieferer Sinn und höhere Bedeutung! Lassen wir dies Beides fest erfassen, und danach handeln. Dann aber Hoffnung haben, stark und tapfer sein, ganz im Sinne unseres Vorspruchs, und wir sind gewappnet fürs neue Jahr!
D
1. Küchenschürze.
GKR
Hausfrau und Ernährungsfrage
I. Was die Staatsbürgerin denkt. w Im Jahre 1912 fiel im Kölner Rathaus die Bemerkung: Die schlechte wirtschaftliche Lage(!) in vielen Kölner amilien hänge damit zusammen, daß die Frauen sehr geringe haushälterische Eigenschaften bejuben und zwar nicht nur die Arbeiterfrau, sondern auch die der oberen Stände". Naa der unsäglich harten Schule der Kriegsjahre würde solche, die deutschen Hausfraue herabjeßende Bemerkung nicht mehr fallen fönnen. Neben dem„ Haushalten" haben die Frauen gelernt, daß die Schwierigkeiten des Volkshaushalts auch die Schwierigkeiten des Einzelhaushalts sind. Trotzdem fehlt aber im allgemeinen noch eine ganz flare Vorstellung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse. Unsere Ernährung, die in An