Spielfachen aus Holz

Siege Seite 95

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Biographen uns in Jugend- und Lebenserinnerungen verklärend schildern, aber lernen wir aus diesen, aus innigen Betrachtungen, wie sie Karl Hesselbacher z. B. in dem Heftchen:" Die Frau das Herz des Hauses" gibt, den Wert der Innerlichkeit schätzen, die den Geist des Hauses auch in Notzeiten bewahrt, wenn die Forderungen von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft seinen umfriedeten Bezirk bedrohen. Jm allgemeinen sind unsere Hausfrauen und Mütter eher zu nüchtern, als daß sie der Gefahr unterlägen, sentimental zu werden, also nur gefühls. bestimmt, nicht auch willensbestimmt zu handeln.

Sehen wir zu Weihnachten zu, warum ein Tannenbaum mit Lichtern in jedem Hause steht, warum die Weihnachtsstube ges buzt wird, das zuhause gebadene Gebäck am besten schmeckt und die Kinder nichts Lieberes fennen als dieses Fest der Eltern mit ihnen. Sind nicht viele von uns ihren Fragen die Antwort schuldig geblieben, was die ihnen angezündeten Lichter bedeuten? Wie ihr Glanz ein ganzes Jahr leuchten und das Wachsen und Werden ihrer Seelen bis zur eigenen inneren Wiedergeburt begleiten soll, aus ihrem Heim heraus leuch tend in das Duntel der Welt!

Laßt eure Kinder mit ungetrübter Freude zurückblicken auf thre sonnige Kindheit, für manche Menschen die einzig wahrs haft glückliche Beit ihres Lebens. Laßt sie hervorleuchten wie ein heller Stern in späteren dunklen Tagen. Sophie Berena

Die Frau daheim

Bei aller Erschwerung der äußeren Lebensumstände, bet allem Materialismus unserer Tage, sehen wir, daß dennoch unser Leben fich wieder in geruhsamere Bahnen lenkt. Wir sind uns bewußt, daß die Arbeit aller zum Aufrichten der Heimat nötig ist und wir alle wollen helfen; aber darüber dürfen wir nicht der Freude vergessen, denn erst sie belebt und befruchtet unser Tun. Hier haben wir Frauen uns einzusehen, denn wir sind Trägerin der Kultur.

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Stultur und Ästhetik sind untrennbare Begriffe. Aber nicht nur in den großen Dingen des Lebens sollen wir Asthetik be fizzen auch in den fleinen, und gerade bei kleinsten und einfachsten Dingen sollten wir anfangen, ästhetisch zu empfinden. Eine Frau braucht nicht hübsch zu sein im landläufigen Sinne wenn sie das richtige ästhetische Empfinden hat und diesem Empfinden auch in ihrer Kleidung Rechnung trägt, wird sie immer anziehend wirken. Ich will gewiß dem Lurus und der Eleganz nicht das Wort reden, beides ist unangebracht in unserer heutigen Zeit. Aber es gibt leider sehr viele, gerade jüngere Frauen, die sich, wie man zu sagen pflegt, gehen Tassen", weniger vielleicht auf der Straße, bei Besuchen und Festlichkeiten, als gerade dem eigenen Manne gegenüber. Gibt denn die Ehe einen Freibrief auf dieses Sich- gehen lassen? Womit ist es zu erklären, daß eine junge Frau, die vielleicht als junges Mädchen jedes Löckchen sorgfältig ordnete, ehe sie dem Verlobten gegenübertrat, ihrem Manne morgens mit un frisiertem Stopf am Staffeetisch gegenübersißt und ihn möglicher­weise mittags noch in dem gleichen Aufzuge empfängt? Die Behaglichkeit des Heimes lefdet darunter in den Augen des Mannes, wenn auch alles noch so blitzsauber ist. Aber hier Sezt die Bequemlichkeit der Frau, oder sagen wir lieber, der

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fühlbare Mangel an ästhetischem Empfinden ein. Da haben wir z. B. ein Kleid im Schrank hängen, haben es lange ge tragen, vielleicht ändern und wenden lassen, und was so die schwierige Bekleidungsfrage der Kriegszeit mit sich brachte. Nun hat es aber wirklich ausgedient, ist zerschlissen, flectig unansehnlich und wird eben zu Hause aufgetragen. Ga ist ja nur der Mann, der es sieht", entschuldigt man sich boe sich selbst. Wie leicht und schnell ist aber doch aus ein pape Metern Stoff, den die Industrie schon wieder in hübschen Wustern liefert, ein leichtes, einfaches Hauskleid geschmeident, unter Zuhilfenahme der praktischen Schnittmuster. Eine Auss gabe, die man sparen kann, höre ich sagen? O nein, das wäre verkehrt angebrachte Sparsamfeit. Gewiß, der Mann findet es ficher immer sehr lobenswert und er ist äußerst zufrieden, daß seine sparsame Frau so geringe Ansprüche für sich selbst stellty bielleicht jahrelang mit ein und demselben Kleide auslomm einen hut immer wieder auf die gleiche Art trägt und dem Kleiderwechsel auch nicht den geringsten Tribut zollt. Führ ihn der Beruf oder die Geselligkeit aber mit anderen Frauen zusammen, die über nicht mehr Mittel verfügen, als die eigene, aber durch ein sicheres Gefühl, ein bißchen Nachdenken, Sorg samkeit und offene Augen sich immer nett anzuziehen wissen, dann wird er bewußt oder unbewußt Vergleiche anstellen, die wohl oder übel zu Ungunsten der eigenen Frau ausfallen müssen. Und er wird als Nachteil empfinden, was vorher in seinen Augen ein Vorzug war. Das ist infonsequent, aber diefe Intonsequenz wurzelt( nicht in allen Fällen) oftmals in der Nachlässigkeit und vor allem in der Gedankenlosigkeit der Frau, die nicht weiß, daß darunter vielleicht das Glück iúree The leiden und daß das seinen Ursprung auch in diesen scheine baren Kleinigkeiten haben tann, die gar keine sind.

Wir wollen doch dem Manne, uns und den Kindern zug Freude und Behaglichkeit leben und so doppelte Arbeit leistent einen Haushalt führen und durch uns selbst, durch unsere Persönlichkeit so auf den. Mann zu wirken versuchen, daß er feine Arbeits- und Lebenslust behält, die nie nötiger war, als in heutigen Zeiten. Und es wird doch wieder Beit, daß wir uns auf den Jungborn Lebens- und Daseinsfreude besinnen. W. H.

Das helle Sehen

Wir können nicht leben, wenn wir die Sonne nicht fucheng und zum Leben so nötig wie Luft und Brot ist noch ein Gangbofer. Drittes für uns: das helle Sehen!

Bücherbesprechungen

Spiel und Spaß nnd noch etwas. Ein Unterhaltungs- und Ve schäftigungsbuch für fleinere und größere Kinder. Von K. Doren. wellt. 3. Heft für die Größeren. Vierte Auflage mit 53 Figuren im Tert. Berlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin . Preis 2.60 M. Das Büchlein enthält die verschiedensten Rätsel, 28 ex Rechenaufgaben, Kunststüde und Gesellschaftsspiele. für seine heranwachsenden Kinder fröhliche Unterhaltung fucht, bie gleichzeitig den Verstand und die geistige Gewandtheit übt, wird durch das Heftchen für viele Winterabende versorgt sein. Ginige kleine Deudfehler tun dem Werte keinen bruch.