Tretet heto, gi stolten Ditmarschen unsen fummer wille wi wrecken wat hendeken gebuwet haen
dat können wol hendken tobreken.
De Ditmarschen repen averlut: dat lide wi nu und nummermere wi willen darumme wagen goet u bloet und willen dat gar umferen.
Wi willen darumme wagen goet
und bloet
und willen dar alle umme sterven er dat der Holsten er aver moet so scholde unse schone lant vor derven.
Tretet herzu ihr edelu Ditmarsen Unsern Kummer wollen wir brechen Was Händchen( höhnisch) gebaut haben Das können wol Hände auch wieder brechen.
Die Ditmarsen riefen überlaut Das leiden wir nun und nimmermehr
Wir wollen darum wagen Gut und Blut
Und wollen das wieder ändern, zu nicht machen. Wir wollen daran wagen Gut und Und wollen alle drum sterben Ehe daß der Holsten Uebermuth So sollt' unser schönes Land ver
Blut
derben.
Und hier bricht leider das Ueberlieferte ab, es gibt uns aber schon einen deutlichen Begriff von der starren ditmarsischen Vater lands- und Freiheitsliebe.
Oben ward schon einmal hingedeutet auf die Frage nach den Verfassern dieser historischen Lieder. Gedenken wir dabei noch eines interessanten Umstandes. In der Zeit des sinkenden Mittel alters kam ein professioneller Kriegerstand auf, die Landsknechte, die sich heute hier, morgen dort um Sold verdingten und dafür im wahrsten Sinne des Wortes ihre Haut zu Markte trugen. Besonders unternehmende, vielleicht mit etwas Anlagekapital" ausgestattete, schlachtengeübte Hauptleute trommelten solche Landsfnechte landauf landab zusammen und stellten sich dann Kaisern, Königen, Fürsten und Städten zur Verfügung, eine Einrichtung,
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aus der die späteren ,, Soldaten", die vom ,, Sold" oder auch vom Solidus, einer alten italienischen Münze, ihren Namen haben. Defter treten nun diese Führer auch als Dichter auf, welche für die geistigen Bedürfnisse ihrer Leute Sorge tragen. Und von einem solchen rührt ein Lied her ,, Von der garde", welches auf jene ditmarsischen Kämpfe bezüglich und gegen die Ditmarsen gerichtet ist. Trozig fragte der Führer der Garde, Slenz( Schleiniß): ,, wo liegt des Ditmarsenland, im Himmel oder auf der Erde?" Der Uebermuth sollte jedoch wie bekannt der Garde übel bekommen.
Diese Landsknechte, anfangs und eigentlich aus dem eignen Lande aufgebrachte Leute, später freilich von allen Ecken und Enden zusammengelaufenes Volf, fühlten sich als eine geschlossene Gesellschaftsgruppe, als eine Bruderschaft oder ein„ Orden", wie sie es nannten; als einen Staat im Staate, was unser heutiges stehendes Heer ja auch noch ist, welches sich aus der Landsknechtschaft entwickelt hat. Unter ihnen gab es auch eine ganze Anzahl Dichter und Schriftsteller, so Meinhart von Hamme , Jörg Graff , Wilhelm Kirchhoff, Nikolas Manuel , der Landsknecht , Dichter und berühmter Maler zugleich war; auch Hans Sachs ist vielleicht Landsknecht gewesen und andere mehr.
Es liegt ja außerordentlich nahe, daß die Landsknechte, welche jener Zeit hauptsächlich die Geschichte machten, auch am lebhaftesten an der politischen Dichtung betheiligt waren. Das setzte sich in späterer Zeit fort ixi Soldatenlied, jener besonderen Gattung des Volksliedes. Hiermit aber hätte unsere Betrachtung des älteren politischen Liedes ihr Ende gefunden. Alle hierher gehörigen Erscheinungen aufzuzählen, wäre unmöglich gewesen, aber ich hoffe durch Vorführung der hauptsächlichsten ein Bild von dem Leben und von der hohen Bedeutung des älteren deutschen geschichtlichen und politischen Liedes gegeben zu haben.
Das Dove'sche Drehungsgesetz der Winde.
Von A. M. ( Schluß.)
2. Dem vorstehend Dargelegten entsprechend ist das Verhältniß auf der südlichen Halbkugel:
N.
5 51 511 5111 5IV 4 41 411 411 41V 311 31 0.
W. 3 31 31
2 21 211 2111 21V
1 1 1 1 liv
S.
N.
5
5IV
41V
³IV 0.
21V
1IV
W.
S.
b. auf der südlichen Halbkugel dagegen der entstandene Nordstrom( Aequatorialstrom) den Ostwind allmälich durch Nordost in Nordwind herumdrehen.
Die Veränderung auf der nördlichen Hemisphäre wird also der Reihe nach sein
N. NO. O. SO. S.
auf der südlichen Hemisphäre dagegen:
S. SO. O. NO. N. II. Aequatorialströmungen.
Strömt die Luft vom Aequator nach den Polen , so kommt sie aus Orten, deren Umdrehungsgeschwindigkeit nach Östen hin eine weit größere, als die derjenigen Orte, nach denen sie geht. 1. Nehmen wir wieder an, daß auf der nördlichen Erdhälfte von den Orten:
Nord
Denken wir uns auch hier die Luft vom Pol nach dem Aequator hin in Bewegung gesezt( also Südwind), so wird die von 4-41v ausgegangene Luft fast noch als reiner Südwind in 5-51v ankommen, die von 3-31v ausgegangene in 5-51v schon eine östlichere Richtung angenommen haben, bis endlich die aus 1- IV in 5-51v eintreffende Strömung eine rein östliche gewor- West II III, III, III, III, Ost W. den sein wird.
Auf der südlichen Halbkugel also gehen Winde, welche als Südwinde( Polarwinde) entstehen, bei ihrem allmälichen Vorrücken durch Südost in Ostwinde über.
Ist so aus dem Polarstrome durch die Rotation( Umdrehung) der Erde nach und nach ein Ostwind entstanden, so wird er, da er längs der Parallelkreise V- V4 und 5-51v streicht, vorläufig keine Veränderung mehr erfahren.
Verwandelt sich nun durch irgend welchen Einfluß die polare in eine Aequatorialströmung, so wird diese, auf der nördlichen Halbkugel südliche, auf der südlichen Halbkugel nördliche, Strömung ihren Einfluß auf den östlich gewordenen Polarstrom in folgender Weise geltend machen:
a. auf der nördlichen Halbkugel wird der Südstrom den Ostwind zunächst in Südost nnd allmälich in reinen Südwind,
I I₁ I₂ 13 14
II 11₁ Il₂ II3 II
IV IV₁ IV2 IV3 IV4
V V1 V2 V3 V4
Süd
Nord
Süd
II4
III 0.
IV
V4
I- 14 die nördlichsten, V- V, die südlichsten sind unter gleichen Parallelkreisen, I- V die westlichsten, I- V die östlichsten unter gleichen Meridianen, so wird bei einer Luftströmung von Süd die aus II- II, in I- I, ankommende Luft( da sie eine größere Rotationsgeschwindigkeit nach Osten hin besitzt, als die unter dem Parallelkreise I- 1, befindliche) schon eine etwas westliche Richtung angenommen haben, die von III- III, ausgehende Luft wird in noch westlicherer Richtung in I- I, anlangen, bis endlich der von V- V, über IV- IV, 2c. 2c. sich fortpflanzende südliche Strom ( der, wie man nicht vergessen darf, seine Ursache im Norden hat) in I- I, eintreffend eine immer westlichere Richtung ange