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No 8.
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Illustrirtes Unterhaltungsblatt für das Volk.
Erscheint wöchentlich.
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- Preis vierteljährlich 1 Mark 20 Pfennig.
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In Heften à 30 Pfennig.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Bostämter.
Dem Schicksal abgerungen.
Novelle von Rudolph von B...... ( Fortsetzung.)
Herr Schweder ließ den Dienstmann nicht lange warten. Also, Willisch, hören Sie aufmerksam zu. Es handelt sich um die jedenfalls wichtigste Mission, die Ihnen je anvertraut worden ist. Kennen Sie einen Herrn Alster?"
„ Alster ? Ist das der Stadtverordnete Alster ? Ein reicher Herr,- ich glaube, er wohnt" Willisch besann sich.
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" Er wohnt im Thal ganz in der Nähe, der Stadt verordnete Alster, in der That, ihn meine ich. Ueber dessen häusliche Verhältnisse, seine Gewohnheiten und Freunde, über seine kleinen und großen Schwächen- kurz, über alles, was diejen mir interessanten Mann angeht, möchte ich ausführlichst unterrichtet sein. Es ist das ein Auftrag des höchsten Vertrauens, Willisch, und wenn Sie Sich mir nicht öfter schon als ein zu verlässiger und verschwiegener Mann bewährt hätten, würde ich garnicht daran denken, auf diesem Wege Auskunft zu suchen." Ehrensache, gnädiger Herr, Ehrensache!" betheuerte Willisch mit Nachdruck." Bis wann befehlen Sie den Rapport?" " Nun, sobald als möglich möchte ich ihn haben, aber so genau und gewissenhaft als möglich. Lieber gar keine Mit theilung, als eine falsche oder auch nur zweifelhafte." Der Dienstmann machte Miene, zu gehen.
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" Noch eins, Willisch. Einige Anhaltspunkte für Sie. Herr Alster ist heute verreist, er hat einen Diener Ohschüßt nennt sich der übrigens wahrscheinlich äußerst geriebene Patron August heißt er also jedenfalls; mit dem Menschen ist vermuthlich alles zu machen, wenn man seine guten Dienste zu lohnen weiß. Wie Sie ihn fich kaufen, Willisch, das ist Ihre Sache, hier ist Geld für etwaige Auslagen." Er nahm ein halbes Dußend Thalerstücke aus dem Vorrathsmagazin in der Westentasche und drückte sie dem ob solcher verheißungsvollen Splendidität höchlichst erstaunten und entzückten Dienstmann in die Hand. Sie sehen, mir liegt viel an der Sache, ich mache Ihnen gegenüber fein Hehl daraus, und wenn Sie mich gut bedienen, würde Sie Ihr Profit über die schlechte Geschäftslage im ganzen nächsten Monat vollauf zu trösten im stande sein. Aber lassen Sie sich nicht übertölpeln, lassen Sie besonders den schlauen August nicht merken, in wessen Auftrag Sie ihn ausholen."
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" Garnichts soll er merken, darauf können Sie Sich felsenfest berlassen, gnädiger Herr. Den wollt' ich sehen, der mich, wenn's darauf ankommt, übertölpelt. Befehlen Sie sonst noch etwas, gnädiger Herr?"
" Borläufig nichts. Morgen früh um 8 Uhr in meiner Woh
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1880.
[ 1879]
nung zum ersten Rapport. Länger als drei Tage dürfen Sie nicht Zeit brauchen, bis übermorgen Abend zahle ich Ihnen auf alle Fälle tarmäßig für täglich fünfstündige Verwendung. Finde ich, daß Sie Ihre Sache gut gemacht haben, so dürfen Sie Sich heut über acht Tage bei mir ein Extrahonorar abholen, mit dem Sie zufrieden sein werden. Sie kennen mich, Willisch, und nunAdieu!"
Willisch drehte sich stramm, wie ein Soldat auf das Kommando Kehrt!, auf seinen Hacken um und marschirte in der Richtung nach der Thalvorstadt ab.
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Ein verflucht nobler Kerl- dieser Herr Schweder," brummte er in seinen ziemlich großen und gepflegten Vollbart. „ Und mit den Thalern wirft er um sich, als wenn's Pfeffernüsse wären; braucht aber vielleicht noch etwas mehr als er hat. Was er nur mit dem Herrn Alster wollen mag? Halt, da geht mir schon so etwas wie ein Licht auf der Alster hat ja eine junge und schöne Tochter! Und reich ist die Tochter des reichen Herrn natürlich auch. Das ist der Fisch, nach dem der Mädchenfischer, der Herr Schweder, jetzt seine Angel auswirft, und hier hat er zur Abwechslung einmal reelle Absichten- ha, ha! Glaub's gern, daß' n vorsichtiger Mann, wie der Herr Alster wohl sein wird, nicht so mir nichts dir nichts auf einen so flotten Schwiegersohn, wie der Herr Schweder, hineinfallen möchte. Muß schlau angefangen werden, so etwas. Vielleicht gelegentlich so ein bischen Entführung mit den unumgänglichen Folgen, der Herr Papa ist dann der Bien', der muß, und das Glück ist gemacht. Ja, so wird die Geschichte sein. Aber das Ding muß doch noch seinen Haken haben, sonst wäre ich höchstens zur Schlußszene als Nutscher auf dem Abfuhrkarren" Willisch belachte seinen Wiz wohlgefällig von nöthen, und nicht als Kundschafter. With Nun, werden schon sehen. Vielleicht will die Jungfer auch nicht das so recht und Herr Schweder fürchtet einen Nebenbuhler, wär'ne Erklärung, die sich hören läßt."
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Als
Willisch war am Ausgange des Stadtparks angelangt, schon wollte er nach der Hauptstraße im Thale zu einbiegen, da kam ihm ein Bedenken. Wenn ich vor den Ohschüßt als Dienstmann hintrete, werde ich ihm nicht sehr imponiren. Die Bedientensippe sieht meistens auf unsereins furchtbar hochnäsig herunter. feiner Herr hab' ich jedenfalls leichter, den Kerl tanzen zu lassen, wie ich pfeife, als Reisender, wahrhaftig, als Stadtreisender für das große Cigarrengeschäft von Schulze und Kompagnie! Haha- famos! Da muß ich mich natürlich erst in Wichs
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V. 22 Wonember 1979