11
Eifer des Hilfeleistens und Aufräumens achtet Niemand| Auf nahezu der Hälfte der Bauten( 44 pCt.) war also Durchführung der technischen Details; drittens, Arbeiter zur Aufdarauf, wo die zerrissenen Stricke und Seile, die gebrochenen der Tarif von 50 Pf. pro Stunde nicht streng durch- deckung und Verfolgung der Schliche(" Tricks") der Fabrikanten, Masthölzer bleiben, ob Gegenstände beseitigt oder andere geführt. Ferner ist auf 21 Bauten des Abends bis gorie ist von den Arbeitern selbst zu wählen." In längerer welche sie anwenden, um das Gesetz zu umgehen. Die letzte Kateherbeigebracht werden. Niemand weiß später zu sagen, 7 Uhr und länger, auf 16 Sonntags gearbeitet worden. Rede begründete Smith den letzten Theil seines Antrages etwa ob die vorhandenen Materialien wirklich dieselben sind, Die Art der Arbeit wird bezeichnet: auf 40 Bauten folgendermaßen: Die Erfahrung in England habe gezeigt, daß die vor dem Unglücksfall verwendet wurden. Läftige mit ,, reell", auf 50 Bauten mit ,, ziemlich reell", auf Inspektoren aus den„ gelehrten" Ständen bei bestem Willen und allem Eifer den Kniffen der Fabrikanten nicht gewachsen seien, die Zeugen zu beseitigen ist auch nicht gerade schwer. Der 10 Bauten mit Pfusch" und Schaarwerks" arbeit. das Fabriksgesetz in schlauester Weise zu umgehen und diese Um= Arbeiter neigt schon aus allgemein menschlichen Gefühlen Ueber das Betragen der Kollegen untereinander gehungen zu verheimlichen wissen. So führt er an, daß die Inspekdahin, zu sagen: Warum soll ich angeben? Die Todten wird leider vielfach geklagt; besonders bleibt auf den toren niemals Kinder in den Backstuben fanden, troßdem sie werden nicht lebendig, wenn der Polier bestraft wird, auf Bauten, wo ungleicher Lohn gezahlt wird, viel zu bestimmt wußten, daß trotz des gesetzlichen Verbotes in allen Bäckereien Londons Kinder verwendet werden. Sie konnten eben nicht wissen, Die schlechter Bezahlten suchen den daß die Kinder, sobald der Inspektor naht, einfach in die- Mehldem doch zuletzt die Sache wieder sizen bleibt, ich melde wünschen übrig. mich nicht!" So ist dem Arbeiter auch bekannt, daß er höheren Lohn zu beziehen und die Bessergestellten drücken fässer gesteckt werden, wo sie keiner sucht, der den„ Trick" nicht als Zeuge viel Lauferei und Versäumniß hat, um die durch ihr gewaltsames Arbeiten den Lohn der Zurück- aus Erfahrung fennt. Seit einiger Zeit werden nun allerdings in Zeugengebühr oft feilschen muß, und dabei nie eine volle bleibenden, so daß vielfach gehässige Reibungen entstehen. England auch Arbeiter zu Inspektoren ernannt. Aber die Besetzung dieser Posten werde von der Regierung zu politischen Die Meister sind den Gesellen gegenüber meistens an- 3weden ausgebeutet, man versuche diese Stellen als Belohnung Entschädigung seiner Versäumniß erhält. Er zeugt also nicht gerne und sucht sich vor dem Verhörtwerden zu ständiger als die Poliere. Gerade die Emporkömmlinge für politische Storruption zu verwerthen. Darum sei es nothwendig, drücken oder seine Aussagen, so weit es geht, bedeutungs- unter diesen können oft nicht vornehm genug auf ihre um nach Oben unabhängige Inspektoren zu gewinnen, sie von los erscheinen zu lassen und läßt sich von dem Unter- ehemaligen Kollegen herabsehen. Freilich heißt es da den Arbeitern selbst wählen zu laffen. Der Antrag erregte natürlich bei den Bourgeoisgelehrten allgemeines Schütteln des Kopfes und nehmer oder seinem Stellvertreter leicht„ verschieben", bei Vielen: wie lange wird's noch dauern, dann geht ihr war viel zu vernünftig, um angenommen zu werden. wenn sie sein Zeugniß fürchten, so daß er später nur wieder mauern! Ueber die Wirkung der Nachtarbeit auf die Arbeiter schwer oder gar nicht zu finden ist. Der Thatbestand an Besonders hervorzuheben ist noch, daß auf nicht äußerte- ebenfalls auf dem Wiener Kongreß der schweizerische fich ist also ziemlich unvollständig zu ermitteln. weniger als 52 von den genannten 100 Bauten Fabrikinspektor Dr. Schuler:" Die Nachtarbeit übt in jeder BeNun kommen die Sachverständigen! Der Staats- wieder das alte Trucksystem herrscht. Der Marken- ziehung einen nachtheiligen Einfluß aus. Arbeiter fragen, wird er Ihnen sagen: wenn ich um 6 Uhr Abends anwalt mit seinem Monopol, die Anklage zu führen, ist beutel" geht wieder um, und es ändert nichts an der an die Arbeit gehe und Morgens 6 Uhr wieder entlassen werde, als Beamter mit der Auswahl der Sachverständigen auf Sache, ob der Polier direkt das Blech verausgabt oder fann ich allerdings den ganzen Tag im Bette liegen, aber schlafen die Baubeamten des Gerichtsbezirkes angewiesen. Diese nicht. Den Nußen hat der Polier immer, der hierdurch kann ich nicht, ich kann bei hellem Tage, wenn meine ganze Familie treiben das Geschäft, als Sachverständige zu wirken, als zum Ausbeuter der Maurer wird entweder erhält er um mich ist, nicht schlafen; wenn ich dann wieder an die Arbeit gehe, bin ich müde, ich bin heruntergekommen. Zugleich hört man eine ihnen sehr lästige Pflicht, natürlich pflichtgemäß, aber von dem Budiker für jede Mark seine zehn Pfennige auch von den Arbeitern die Klage, daß sie keinen Nugen von in der Regel ohne besonderen Eifer und können auch nicht Provision oder er ißt und trinkt umsonst. Der Polier den höheren Löhnen haben, die für die Nachtarbeit gezahlt viel Zeit auf diese unangenehme Nebenbeschäftigung ver- beutet hierdurch selbst diejenigen aus, die keine Marken werden, fie haben nur noch Nachtheile davon; wenn sie die Nacht wenden, da ihre anderen Berufsgeschäfte sie abhalten. nehmen und frei beim Budiker kaufen, indem ihnen dort frisch und munter bleiben wollen, brauchen sie zu essen, zu trinken, das kostet alles Geld, und schließlich haben sie weniger als zuvor. Es ist also kein Eifer da, in das Dunkel der Thatsachen ihre Portionen selbstverständlich um das verkürzt werden, Die Arbeiter sind also dagegen. Ganz abgesehen von den Löhnen sind die Leute bei der Nachtarbeit schläfrig, sie sind nicht gehörig ein helles technisches Licht von mindestens unparteiischer was der Polier bekommen hat. Der Einholer könnte ja Seite zu werfen. Ausnahmen kommen ja vor, daß ein allenfalls zu einem anderen Budiker gehen, aber zu dem ausgeruht, und wenn der Morgen kommt, find sie zu nichts fähig. Baubeamter als Sachverständiger sich berufen fühlt, ein- einen muß er sowieso wegen der Blechmarken, er kauft pafsiren sehr viel mehr Unfälle bei Nacht, als bei Tage, nicht nur weil die Beleuchtung mangelhaft ist oder weil die Arbeiter seitig Material gegen den Angeklagten zu sammeln und also auch für die andern dort und nirgendwo anders ein. cher in die Maschinen gerathen, sondern deswegen, weil sie stumpfdas Material abzuschwächen, das zu Gunsten des Ange- Mit den Blechmarken sind natürlich die Maurer an den finnig und schlaftrunken bei der Arbeit sind." flagten zeugt, seine Stellung wird dadurch aber einer gut einen Lieferanten gebunden; sie müssen die Waare nehmen Pferdefleisch wird bald die Hauptnahrung der Prolevorbereiteten Vertheidigung gegenüber oft nicht gerade und wenn sie zuweilen ungenießbar, verdorben und voll tarier sein, d. h. jener, die überhaupt noch etwas zu efsen haben. beneidenswerth. Maden ist. Durch jahrelange Kämpfe war es den Berliner In Wien wurden im dritten Quartal des laufenden Jahres Der Staatsanwalt muß also die Sachverständigen Maurern gelungen, diesem Krebsschaden ein Halt zu ge- 1268 Pferde geschlachtet, gegen 1192 im Vorjahre. Das ist eine ge- Steigerung von 6,5 Prozent in einem einzigen Jahre! Natürlich In öffentlichen Versammlungen wurden diese wird zum Pferdefleisch, als Ersatz anderer animalischer Nahrung, nehmen, die ihm der Zufall bietet, und sie haben kein bieten. rechtes Interesse für die Sache, die ihnen lästig ist; dazu Uebel bloßgelegt, und vor acht Jahren griffen sogar die beileibe nicht aus Noth gegriffen. Bewahre! Der wachsende kommt, daß besonders in kleineren Orten zwischen den Behörden ein, indem durch Tafelanschlag auf allen Konsum von Pferdefleisch beweist nur, wie die Feinschmeckerei im bei Strafe der Volke zunimmt. Kunstbutter, Pferdefleisch, Wirthshausreste, das Baubeamten und den Unternehmern Beziehungen bestehen, städtischen und fiskalischen Bauten- alles verzehrt der Proletarier, weil es Leckerbissen sind. die es dem Baubeamten unangenehm erscheinen lassen, Arbeitsentziehung für die Unternehmer verboten wurde, derselben Zeit, wie die obige Mittheilung in Wiener Blättern, sehr strenge mit dem Unternehmer in's Gericht zu gehen. Vorschüsse in Form von Marken zu gewähren. Seitdem taucht folgende Nachricht in Berliner Zeitungen auf:„ SpeiseDiesem Sachverständigen der Staatsanwaltschaft setzt die die Maurerbewegung unterdrückt worden ist, fühlen sich vertheilungen an Arme finden, wie ein Berichterstatter meldet, gegen= Vertheidigung, der es meistens auf die Kosten nicht an- die Unternehmer wieder Herr im Hause und das alte wärtig in mehreren größeren Gastwirthschaften statt. In den Nachmittagsstunden werden die Ueberbleibsel der Küchen unentkommt, ausgewählt tüchtige, redegewandte und schlagfertige Uebel wächst wieder zur alten Höhe empor. Wann wird geltlich abgegeben." Liberale Blätter bringen das unter der Rubrik " Wohlthätigkeit". Und in der That, wir sind ja soweit gekommen, Techniker von Ruf und Ansehen entgegen. Diese sind ja es besser werden?* daß für Hunderte von Menschen die Gratisvertheilung von- Hundefutter noch immer eine Wohlthat" ist.
auch der Theorie nach unparteiische Zeugen, es macht ihnen aber oft ungemeinen Spaß, nun den Herrn Kollegen Sachverständigen tüchtig auffißen zu lassen und dies gelingt gar nicht selten über Erwarten gut.
Wir haben gehört, wie einmal der Staatsanwalt sagte, nachdem der Sachverständige der Vertheidigung gesprochen:„ Meine Herren Richter! Ich stelle den Antrag, die Sache zu vertagen und einen neuen Termin an Ort und Stelle anzuberaumen. Bis heute erschien mir die Sache durchaus klar und unzweifelhaft spruchreif. Nach dem der Herr aus Berlin gesprochen hat, sehe ich aber, daß wir von vorne anfangen müssen." Der Gerichtshof beschloß demgemäß und nach mehreren weiteren Terminen erfolgte eine Freisprechung, weil der Gerichtshof keine Ueberzeugung hatte gewinnen können.
Die Sachlage ist in Unternehmerkreisen sehr bekannt. Die„ Baugewerkszeitung" sprach einmal von der Gefahr der Unternehmer, wegen Unglücksfällen verurtheilt zu werden, wenn ihnen nicht durchaus fähige Experten" zur Seite stehen. Sie wußte ganz genau, was sie damit meinte.
"
*
*
--
+
+
M.
-
"
-
Zu
Wir fügen dieser Notiz gleich die Abrechnung über Einnahme Hungernde Schulkinder in Budapest . Der Lorbeer, und Ausgabe für die verunglückten Berufsgenossen in Berlin an. Einnahme. den sich die Wiener Schulleiter um ihre Stirn gewunden, raubte Von den Lithographen der Hagelberg'schen Fabrik 29,05 einigen Budapester Journalisten den Schlaf, und sie gingen hin, Expedition der Staatsbürger- Zeitung" 32,31 forschten und fanden, daß in 17 Gemeindeschulen von ungefähr 12,15 15 000 Schülern 933 Kinder im buchstäblichen Sinne des Wortes Maurer Julius Miefeler 6,65 hungern. Wie wird sich wohl das Bild der weiteren Untersuchung Markthallenbau Dresdenerstraße 2,50 gestalten, wenn schon jetzt solch traurige Resultate zu Tage liegen! Maurer Salomon Maurer Wilhelm Roll 18,50 3ur Stunde ist erst das Ergebniß der in 17 Volksschulen Maurer August Becher in Apolda 11,00 Ganzen giebt es deren in der Hauptstadt nahezu sechszig Restaurant Prefer in Berlin 1,00 pflogenen Untersuchungen bekannt. Und allein in diesen Schulen 10,70 giebt es nahezu tausend hungernde Schulkinder! Selbstredend 15,00 werden die ermittelten Ziffern um das Drei- und Vierfache an= 5,25 wachsen, falls die Untersuchung in diesem Sinne weiter fortgepflogen
6,10
Maurer Grunow, Markthalle Andreasstraße Durch Moritz Schulz, Fachverein Altenburg Durch Herrn Tangermann in Wesensleben Durch Albin Schlöffel in Giebichenstein bei Halle a. S.. 246,25 wird. Trotzdem leben wir in der besten aller Welten. Durch W. Prein in Hagen i. W. Vom Fachverein in Hagen i. W. Durch Weinholz in Halle a. S.. Durch Herrn Lohausen in Halle a. S. Verband deutscher Zimmerleute in Berlin Durch Herrn Päplo, Maurer in Chemnitz Durch Herrn K. Kierschke in Frankfurt a. D.
+
Summa
3,10 5,05 5,60 33,95 61,64 4,25 80,00 10,00 146,30 98,30 867,95
Von der„ Volkstribüne"( Thieme M. 3,75, Velten 50 Pf.) Dilettanten- Verein„ Glocke" Maurer G. Parchmann, Kottbus
vertheilt.
Ausgabe.
Die Umstände und die Gerichtsverfassung erschweren dem Richter bei Unglücksfällen auf Bauten, den Schuldigen Durch E. Pankow in Berlin „ Grundstein zur Einigkeit" zu ermitteln, das ist eine unbestreitbare Thatsache, wer Von Herrn Görcki in Berlin will aber den Richter deshalb auf Bahnen drängen, die leider in politischen Prozessen beschritten werden, um Ver- Durch Herrn Görcki an die am Siechenhaus Verunglückten urtheilungen zu erzielen, mit welchen das Rechtsbewußtsein des Volkes durchaus nicht übereinstimmt? Wir sicher nicht. Bei Untersuchung von Bau- Unglücksfällen würde es sich vielleicht empfehlen, die Aufnahme des Thatbestandes durch bauverständige Schöffen vornehmen zu lassen, obgleich wir nicht garantiren wollen, daß auch da das Sprüchwort: Eine Krähe hackt der anderen nicht in die Augen! nicht doch zur Wahrheit würde.
Zum Vermeiden der Unglücksfälle würde eine tüchtige Baupolizei, Abschaffung der Akkordarbeit, die die Arbeiter zu Mitschuldigen der Unternehmer macht, und Kontrole der Bauten durch die Arbeiter in ihren freizugebenden Vereinigungen immer am sichersten zum Ziele führen.
Für die Maurer Berlins . Das Ergebniß der Fragebogen über die Arbeitsverhältnisse der Maurer Berlins ist in Kürze das Folgende:
Auf 100 Neubauten, von denen Antworten vorliegen, waren Anfangs Oktober 2316 Gesellen beschäftigt; im Durchschnitt also auf einem Neubau 23,16 Mann. Zu gleicher Zeit sind 153 Lehrlinge vermerkt, also 1,53 pro Bau. Der Lohn betrug bei den 100 Bauten: auf 4 Bauten pro Stunde 50 bis 55
2223
50
471 ,,
Pf.
====
52
"
"
11
" 1
21
50
" 1
"
20
45
50
"
" 1
" 1
" 1
42 471/2"
"
===
==
==
Für Brief- Porto und Bestellgeld Bücher und Schreibmaterialien
Versäumniß- Kosten, Pferde- und Eisenbahnfahrt- Auslagen.
Für Kränze und Palmenzweige für die Verunglückten am
An
An
Siechenhause
+
+
Wittwe Kunze, Alt- Landsberg ( Stunge verunglückte am Industrie- Gebäude und starb am 28. September 1887, 5 Kinder)
+
+
+
+
-
im
ge=
Von dem hoffnungslosen Dasein unserer wandernden 23,30 Arbeitslosen legt auch der Rechenschaftsbericht des Hessen- Nassauer Vereins zur Beschäftigung Arbeitsloser Zeugniß ab. Wir erfahren da: Während im ersten Jahre des Bestandes des Vereins 314 Kolo= nisten Aufnahme fanden, erhielten im zweiten 320 Unterkunft. Von den Kolonisten waren 84 aus Hessen , 49 aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden, 41 aus dem Regierungsbezirk Kassel , 87 aus den übrigen Provinzen Preußens, 13 aus Bayern , 7 aus Sachsen , 5 aus Würt= temberg, 9 aus Thüringen , 7 aus Desterreich u. s. w. Nach ihrem Gewerbe waren 61 ungelernte Arbeiter, 12 Mezger, 17 Schuhmacher, 10 opisten, 11 Kaufleute, 11 Weißbinder, 18 Schlosser, 11 Schmiede, 12 Schneider, 10 Schreiner , 11 Weber, 3 Lehrer, 11 Bäcker; fast jede Berufsart hatte einen oder mehrere Vertreter. Durch die Kolonie erhielten 44 Personen Stellung 44 von 320! Ueber das Benehmen der Kolonisten auf der Kolonie kann sich der 113,15 Inspektor nur anerkennend in Bezug auf Fleiß und Gehorsam 5,90 aussprechen.
43,25 37,00
3,45 Und trotzdem giebt es keine Arbeitslosigkeit in Berlin . Als Bewerber um Posten als Inspektor, Aufseher u. dergl. in den Markthallen zu Berlin sind bis jetzt, der„ Alg. Fleisch.- 3tg." zufolge, nicht weniger als dreitausend Personen vorgemerkt, so daß der Bedarf auf Jahrzehnte hinaus gedeckt" erscheint.
100,00 Die fächsische Industrie ist durch ihre intensive Aus20,00 nützung von Kindern und jugendlichen Arbeitern bekannt. Nach den Jahresberichten der sächsischen Gewerbe- und Berginspektoren 130,00 für 1886 betrug die Zahl der Anlagen, in welchen Uebertretungen 130,00 bei der Beschäftigung jugendlicher und kindlicher Arbeiter ermittelt wurden, bezw. der ermittelten Uebertretungen:
+
50,00 40,20
1883
Anlagen. Uebertretungen. 613
399
1884
351
557
1885
1886
487
1088
651 1490
Herrn Lüthge( verunglückte am 17. Juni 1886 in der Kaiser Wilhelmstraße, Knöchelbruch, 2 Kinder). Unfall in Friedrichshagen . Wittwe Bäschte in Erkner ( 5 Kinder) Wittwe Maus in Friedrichshagen ( 5 Kinder) Maurer Petrik in Bergebrück bei Rüdersdorf ( schwer verlegt, 3 Kinder) Wilhelm Seidel in Köpenick ( schwer verletzt, 2 Kinder) Zweiter Unfall am Siechenhaus. Frau Wittwe Wirth 75,00 Es steigt in rapider Weise die Zahl der fabrikantlichen Sünder Für den Sohn des verstorbenen Maurers August Stöwe und Sünden gegen die ohnehin so mangelhaften Schutzbestimmungen durch Herrn Görcki ein Sparkassenbuch angelegt auf. 100,00 der Reichsgewerbeordnung. Wie viele Attentäter aber werden des20,00 halb nicht erwischt, weil die Aufsichtsbeamten durch die Größe der Summa 867,95 Inspektionsbezirke an gründlicher, allumfassender Kontrole gehindert Ein Kranz zur Beerdigung.. Allen Gebern im Namen der Hinterbliebenen besten Dank. werden! Wer zählt die Sünder, nennt die Namen? H. Bock, Berlin , Dresdenerstr. 112.
Kleine Mittheilungen.
Zum Kapitel der Kinderarbeit in den Fabriken. Der Gutsherr Diestel auf Stolzenburg betreibt auch eine Glasfabrik, in welcher die Kinderarbeit in ausgedehntem Maße florirt. Die Arbeitszeit währt regelmäßig täglich von Morgens 3 bis Mittags 1 Uhr mit geringen Unterbrechungen. Im Laufe des Jahres werden durchschnittlich 8 Kinder unter 14 Jahren bei obiger ArbeitsArbeiter für die Fabrikinspektion heranzuziehen zeit beschäftigt. Wie dem Fachgenossen" von dort berichtet wird, diese Nothwendigkeit wurde auch auf dem letzten internationalen wurden zur Zeit folgende Kinder zum Eintragen verwendet: Otto Kongreß für Hygiene in Wien betont. Herr Smith( London ) bean- Herzfeld, 13 Jahre, Wenzel Schwielig, 13 Jahre, Emil Kork, tragte:„ Bei der Gewerbe- Inspektion haben drei Kategorien von 13 Jahre, Karl Schlichting, 13 Jahre, Jul. Aßmann, 13 Jahre, Beamten zusammenzuwirken: erstens, Aerzte für den rein sanitären Gustav Kube, 13 Jahre, Amandus Kube, 12 Jahre, Rich. Greiner, Theil der Aufgabe; zweitens, Techniker für die Feststellung und 12 Jahre alt u. A. Ist kein Fabrikinspektor da?!
"