Zeit, wie sie nie gewesen: dem sittlichen Verfall auf der einen Seite steht die sittliche Erhebung auf der anderen Seite gegenüber. Wir stehen auf der Seite der Erhebung, bleiben wir derselben würdig und zeigen wir unseren Gegnern, daß man bei uns nicht auf den Sand baut."
Zur Handlungsgehilfenbewegung.
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Er lernt da Düten drehen, Fässer rollen und das Geschäftslokal| aufgewachsen in den Vorurtheilen und der Bevormundung seitens scheuern, und, wenn er z. B. in einem Wiener Vorstadt- Geschäfte der Bourgeoisie mit dünkelhaftem Kastenstolz in gänzdie Handlung erlernt, mit Tragkorb und Schiebkarren hantiren licher Verkennung ihrer wahren Interessen den sozialen sowie- mitunter noch obendrein durch die freundliche Initiative Bestrebungen der gesammten übrigen Arbeiterschaft stets exklusiv des Lehrherrn die Dauerhaftigkeit seines Haarbodens kennen! gegenüberstand, statt vereint mit denselben im solidarischen Kampfe Dies ist seine praktischs Heranbildung während der drei- bis eine gleichberechtigte und freie Stellung gegenüber den ,, Arbeitgebern" fünfjährigen Lehrzeit.( S. 8) sowohl für sich als auch für jene zu erzwingen. Daß dieser Mangel Beim Engagement( des Komptoirlehrlings) finden wir unter jedweder Organisation natürlich auch rückwirkend auf ihre ökonomische anderen Fragen die bereits stereotyp gewordene nach dem Stande und soziale Lage, auf die Gestaltung des„ Dienstverhältnisses" zu ihren der Eltern, natürlich nur um beurtheilen zu können, wie lange der Prinzipalen war, daß die kaufmännische Hilfsarbeiterschaft ohne jede Ueber die Ursachen des bitteren, unleugbaren Noth- junge Mann überhaupt noch am Brodsacke seiner Eltern hängen öffentliche Vertretung ihrer Klasseninteressen gegenüber ihren Arbeitstandes der kaufmännischen Arbeiter haben wir uns bereits kann; andernfalls wird auch nicht selten der Wunsch nach Kaution gebern" blieb, welch' lettere dagegen in der Vertretung ihres Geldausführlich ausgesprochen. Wir fanden sie in ganz dem oder Bürgschaftleistung gestellt, weil nun weil derartige Frager sackes allezeit und fast instinktiv einig sind, war nur eine noth= gleichen wirthschaftlichen Zerseßungsprozeß, der auch die in ihrer eigenen Charakterschwäche und Schlechtigkeit und in der ge- wendige Folge.( S. 4).... wissen Vornahme, möglichst lange nichts und dann recht wenig zu Die gewerbliche Arbeiterschaft aller Gattungen hat heute wenigInduſtrie beherrscht und hier die Lohnsklaven zu lebens- falairiren, sich zu allen schlimmen Voraussetzungen bei dem Stellen- stens schon ein mehr oder minder intensives Klassenbewußtsein, ist länglichen bloßen Theilarbeitern mit der unsichersten und bewerber berechtigt glauben und fürchten, der junge Mann könnte mit einem oft heroischen Solidaritätsgefühl erfüllt und arbeitet unfümmerlichsten Eristenz macht. mit einem Inkasso von etwa 100 fl. denn mehr wird ihm wohl ausgesetzt an einer tüchtigen Ausbildung ihrer Organi= selten anvertraut durchbrennen. Von derjenigen Kategorie von fation, der allein sie zweifelsohne ihre, wenn auch nur geringen, Wie die moderne Form der Industrie sich am Handlungshäusern wollen wir gar nicht sprechen, welche eine bisherigen Errungenschaften zu danken hat.( S. 2) raschesten und auffälligsten in den Großstädten entwickelt, Raution nur zur Vergrößerung ihres Betriebs- Kapitales Wir haben von der Organisationslosigkeit der und wie daher die„ Arbeiterfrage" auch hier zuerst ihr fordern, lediglich nur unter Hinweis auf ihre bitteren Erfahrungen aufmännischen Hilfsarbeiterschaft gesprochen. Nun Haupt erhoben hat, so ist die Revolution des kauf- und bedeutenden Verluste, welche sie durch Diebstahl, Unterschleif wird man uns zwar auf die bestehenden kaufmännischen männischen Gewerbes ebenfalls in den städtischen Centren u. 1. w. seitens früherer Bediensteter erlebt haben; wahrlich ein Vereine verweisen, die nach der Meinung mancher Leute, und trefflicher Deckmantel für die eigenen Betrügereien, die solche Leute am weitesten vorgeschritten. Hier hat daher der Handlungs- meist mit der Kaution vornehmen. Es ist nur äußerst bedauerlich, lange in denselben wie bisher das Hauptgewicht der Vereinsthätig= vor Allem der Chefs, eine genügende Organisation bilden; allein so gehilfe am wenigsten Aussicht, selbstständig zu werden, daß sich solch' gutmüthige Opfer( ökonomische Schafe) immer noch feit auf Vortragsabende, Unterrichtskurse und gesellige Unterhaltunhier ist er am engsten an eine und dieselbe Theilarbeit finden, welche, wie sich von selbst versteht, stets gründlich geschoren gen gelegt wird, die Stellenvermittlung nur so nebenher und ohne gefesselt, hier wird die Konkurrenz um die Stellen die werden.( S. 12). erbittertste, die Lebenshaltung infolge dessen die gedrückteste, junge Kommis seine Laufbahn als solcher. Ausgerüstet mit dieser geschilderten Qualifikation, betritt der einheitliche Handhabung betrieben wird, das wirthschaftliche Interesse der Hilfsarbeiter, deren materielle Existenz und soziale die Eristenzunsicherheit die schlimmste. Nur zu bald kommt er zu der Einsicht, daß sein Wissen, seine Stellung gleichsam nur an der Peripherie berührt wird, und schließ= Wir wollen heute einige Belege dafür bringen, Be- Bildung nicht über das Niveau des Alltäglichen hinausreichen. Nun ich immer nur das alte Giapopaia von Mäßigkeit, Geduld und Bescheidenheit präludirt wird, so lange können wir uns nicht übersich, wenn überhaupt er des Besseren, Edleren fähig ist, in lege, die zugleich zeigen, daß sich die Handlungsgehilfen hängt hafte Beringen nach Bildung vor: er will lernen! aber zeugt fühlen, daß die kaufmännischen Vereine in ihrer heutigen Zuwahrlich nicht mehr zu sperren brauchen, sich als Prole- wann? Sein Chef braucht ihn des Morgens um 5, 6 Uhr im Ge- sammensetzung und Thätigkeit geeignet sind, ihrer wichtigſten Auftarier, die sie nun einmal geworden sind und bei unver- schäfte, und Abends nun Abends will ihn sein Chef im Geschäfte gabe, nämlich Wahrung der Klaffen- Interessen der kaufmännischen Arbeiterschaft vollkommen gerecht zu werden. Die faufmännische ändertem Bestand des heutigen Systems weiter werden nicht nur bis 7 und 8 Uhr, er will ihn auch noch um 9 und 10 Uhr Hilfsarbeiterschaft wird auf einem der gewerblichen Arbeiterschaft müssen, der großen Proletarierbewegung der Gegenwart haben. Abgemattet von den Anstrengungen einer 16-17 stündigen schon lange nicht mehr neuen Wege, auf Grund einer gewerkArbeit sucht er willenlos seine Schlafftätte es fehlt ihm die phyanzuschließen. schaftlichen Vereinigung ähnlich wie in Paris - ihre Insische Kraft zur Ausbildung der geistigen. In der Bürgerzeitung" entwirft ein Betheiligter Besehen wir uns nun die Entlohnung dieser Waarenkommis, so teressen- Vertretung zu finden suchen. Wird nach unserer Anschauung mittelst einer kaufmännischen Gewerkschaft, welche die ganze Monarchie von der Nothlage der Handlungsgehilfen in Hamburg finden wir noch in einzelnen Branchen wie Spezerei, Kolonial-, zu umspannen hätte, zwar nicht die soziale Frage im KaufmaunsMaterial- und Farbwaarenbranche folgendes düstere Bild: das aus dem ehemaligen Tausende von Handlungsdienern irren ohne Be- patriarchalischen Dienstverhältnisse überkommene Natural- Lohnsystem stande gelöst sein, so wird doch wenigstens die Hilfsarbeiterschaft da= schäftigung umher, täglich durchsuchen sie mit erneuter Hoffnung vor, welches aus Gewährung von Kost und Bett besteht, nebst einem durch einheitlich organisirt und somit klassenbewußter werden. Was minimalen Geldlohn. Diefer Geldlohn beträgt anfänglich 5 oder der kaufmännischen Hilfsarbeiterschaft zu erreichen möglich sein. die gewerbliche Arbeiterschaft auf diesem Wege errungen, wird auch den Inseratentheil der Zeitungen, um auf jede nur irgendwie geeig: 7 fl. und steigt bis zu 15 oder 20 fl. nebst dem erwähnten Naturalnet erscheinende Stellung ein Anerbieten einzureichen. Mit sieber: lohn. In dem Falle aber, als nur Geldlohn gezahlt wird, beträgt ( S. 31).. hafter Spannung harren sie Tage und Wochen auf ein positives derselbe 25 bis 30 fl. anfänglich und steigt bis zu 45 bis 50 fl. Ergebniß ihrer Bemühungen, um immer wieder enttäuscht von Neuem( S. 9) zu beginnen. Umsonst! Das Angebot übersteigt zu gewaltig die Es ist eine unleugbare Thatsache, daß sich sowie im Gewerbe geringe Nachfrage, die Offertschreiben sind in zu riesigen Mengen und in der Industrie auch im Handel das Bestreben breit gemacht hat, eingelaufen, als daß eine Prüfung im einzelnen dem Prinzipal auch durch massenhaftes Anlernen von Lehrlingen und Halten von Pratti nur annähernd möglich wäre. So vergehen für den Stellung fanten möglichst viele, verhältnismäßig kostenlose Arbeitssuchenden Wochen und Monate. Der kleine Zehrgroschen ist längst fräfte zu erlangen, um die bezahlte Arbeit des ausgebildeten ausgegeben, ein Stück nach dem anderen wird verkauft oder ver= pfändet, erst das scheinbar Entbehrliche, dann nur zu bald das Un- kaufmännischen Hilfsarbeiters durch die unhezahlte des Lehrlings entbehrliche, und ehe ein halbes Jahr verflossen, ist der früher in oder Praktikanten zu ersetzen.( S. 21). geachteter Stellung konditionirende junge Kaufmann zu einem äußer einen respektablen Platz kaum noch Anspruch machen darf. Und was ist die Folge? In den meisten Fällen ist körperliche und geistige Verkümmerung das Loos eines Mannes, der mit großen Erwartungen in das Leben trat.
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Eitler Wahn und krasse Unwahrheit ist es, daß mit den heute üblichen Löhnen, Salairs oder Gehalten durch schnittlich auch nur der eigene Unterhalt rechtschaffen, geschweige denn der von Frau und Kindern gedeckt werden könne, an gänzliche Tilgung der Erziehungsschuld gar nicht zu denken!
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männischen.( S. 18).
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Die Herren Prinzipale mögen sich nicht wundern, wenn ihrem faulen Prozenthum eine organisirte und zielbewußte Macht seitens der kaufmännischen Hilfsarbeiter entgegentreten, wenn an Stelle des bisherigen Einzelnkampfes des Arbeiters gegen seinen Chef, endlich ein solidarischer Kampf sich entwickeln wird. Was dem Arbeiterstande der Fabriksindustrie und des Gewerbes gelungen ist, sich durch den unentwegten Kampf in geschloffener Reihe Geltung als nicht zu muß umgehender ökonomischer Machtfaktor errungen zu haben auch der kaufmännischen Hilfsarbeiterschaft gelingen, wenn sie sich ihrer wahren ökonomischen Lage klar bewußt wird, wenn sie den Hochmuthsteufel austreibt, der sie bislange in zünftiglichem Kastengeist mit albernem Dünkel auf die übrige Arbeiterklasse herabsehen ließ, wenn sie nicht blos fühlt, sondern flar erkennt, daß kein Unterschied besteht zwischen dem gewerblichen Proletarier und dem kaufUnd wo bleibt denn die Versicherungsprämie, die nothwendig Die gewerblichen Arbeiter haben sich als geschlossene ArbeiterDie Schilderung dieses Nothstandes ist kaum zu grell ausgemalt; in dem Lohne als„ Preis der Arbeit" enthalten sein soll gegen klasse immerhin schon einiges Gehör bei den heute bevorrechtigten jedenfalls trifft sie in den Grundzügen zu. Man wird sich erinnern, daß im Sommer 1880 zu ersten Male die Gefahr der vorzeitigen Invalidität oder sonstigen Verkürzung Gesellschaftsklassen zu erzwingen vermocht und gewußt. Sie haben Versammlungen über Versammlungen abgehalten wurden, in denen der Arbeitsperiode durch zeitweilige Unterbrechung des Erwerbes fich Verminderung ihrer täglichen Arbeitsdauer, Sonntagsruhe, die jungen Kaufleute die Schwierigkeit, Stellung zu finden, erörterten. infolge Krankheiten, oder Krisen und Geschäftsstockungen, und wo 1 stündige Mittagspause, Krankenkassenbeiträge ihrer Lohngeber und bleibt endlich überhaupt eine genügende Altersversorgung?( S. 7) bald anch Unfallversicherung( in Desterreich. D. R. ) errungen. Wenn Die damalige Bemegung verlief allerdings im Sande, ohne ein Was die Arbeitsdauer betrifft, so haben wir bereits erwähnt, alle diese Errungenschaften bis heute allerdings oft nur auf dem greifbares Resultat zu hinterlassen. Daß sie aber fast jedes Jahr daß dieselbe bei Kommis und Lehrlingen 16-17 Stunden an Papiere stehen und in den seltensten Fällen schon zur That geworden bereits wieder aufgetaucht ist, wesentlich intensiver und verbreiteter, Wochentagen währt und an Sonn- und Feiertagen bei der sind, so bilden fie doch den Anfang einer Reformthätigkeit, die, eindürfte genügendes Zeugniß dafür ablegen, daß fie aus dringenden, Spezereibranche von 5 oder 6 Uhr Früh bis 12 Uhr Mittag. Bei mal angefangen, nie mehr gänzlich zum Stillſtehen gebracht werden unabweisbaren Bedürfnissen heraus erwachsen, nicht künstlich er den Komptoirarbeitern dauert die Arbeitszeit an Wochentagen aller- tann. Was aber hat die kaufmännische Hilfsarbeiter= regt worden ist, und ihre Naturwächſigkeit wird es auch verhindern, dings nicht 16, aber doch 12 Stunden durchschnittlich, d. h. von schaft aufzuweisen?- Nichts! Kommis und Lehrling stehen daß sie von der Oberfläche des öffentlichen Lebens sobald wieder ver- 8 Uhr früh bis 8 Uhr Abends mit einer Mittagspause von 1/2 bis nach wie vor, trotz der neuen Gewerbe- Ordnung, die in§ 73 des schwindet. Warum sollte auch der kaufmännische Stand allein sich nicht 2 Stunden; an Sonn- und Feiertagen, wie Herr Adolf Weiß, VI. Hauptstückes die Handlungsgehilfen und Lehrlinge unter die zu gemeinsamem Handeln auf wirthschaftspolitischem Gebiet zusammenschließen? Ist er etwa gefeit gegen die wirth- Experte in der Gewerbe- Enquete vom Jahre 1883 ausführt, arbeitet Hilfsarbeiter reiht und in§ 94 alinea 3 vorschreibt: ,, Die Dauer der Arbeit dieser jugendlichen Hilfsarbeiter schaftlichen Nöthe, welche alle anderen Stände heimsuchen, diesen der Großhandel 2-3 , höchstens 4 Stunden, das Bankgeschäft höchschwerer, jenen leichter? Ein Beruf nach dem andern fühlt die ver: 3 Stunden, dem aber die eine„ Ergänzung" hinzuzufügen wäre, daß( unter welchen jugendlichen Hilfsarbeitern also Lehrlinge zu ver= stens in der Korrespondenz oder in einzelnen Abtheilungen 2 bis darf jedoch 8 Stunden täglich nicht übersteigen" heerenden Wirkungen der gegenwärtigen Wirthschaftsordnung, ein
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von 5 oder 6 Uhr Früh bis 10 Uhr Abends vor
Stand nach dem anderen wird sich allmälig seines Antheiles an der aus Arbeitszeit seitens der Chefs auch bis 2, 3 und oft noch länger eher wel ausgedehnt wird. An gänzlich freie Sonn- und Feiertage darf dem Ladentische, haben keinen freien Sonntag- Vormittag, Effertszeit
sozialen Frage" bewußt und es ist denn auch nur natürlich, daß der Kaufmannsstand oder, richtiger, der Stand der natürlich gar nicht gedacht werden, ohne nicht sofort von den ver= kaufmännischen Arbeiter, im Laufe der Jahre mit seinen chrten Herren Chefs zu hören:„ dafür müßten wir auch die ent: 1/4 Stunde, auch nichts von Kranken- und Unfallversicherung und sprechende Salairquote abziehen", oder„ die Komptoirarbeiter sollen es wacht schließlich keine ausreichende Inspektion über die DurchKlagen bestimmter hervorgetreten ist, freilich, ohne es bisher zu froh sein, wenn sie alle Tage ihres Lebens genug zu arbeiten haben". führung des Gewerbegesetzes in Handelsgeschäften. ( S. 23). flaren Forderungen, zu einheitlichem Vorgehen und einheitlicher Man sieht, die Handlungsgehilfenfrage wird überall Ebenso wenig darf an Ferien gedacht werden. Die reichen Organisation durch ganz Deutschland gebracht zu haben. Daß die vom Kaufmannsstande selbst ausgehende Schilderung Handelsherren gehen mit Kind und Regel beim ersten warmen Strahl erörtert, weil sie überall brennend geworden ist, und wie seiner sozialen Lage, wie sie die obige Thatsache ergiebt, wirklich den der Frühlingssonne in Luftkurorte, See- oder Schwefelbäder, um lange wird es währen, daß an allen Orten Deutschlands Berhältnissen entspricht, ergiebt sich aus den verschiedensten Anzeichen dortſelbſt ihre durch den verzehrenden Egoismus angegriffenen eine starke sozialpolitische Bewegung auch unter den kaufund Erfahrungen. In den Inseratentheilen ist z. B. die Zahl der Nerven und die im Dauerlaufe nach dem größten Geschäftsgewinne Stellengesuche weit größer, als die Zahl der ausgeschriebenen Ba- verrenkten Glieder mit dem ihren Angestellten das Jahr hindurch männischen Arbeitern entstanden ist? Einige Städte sind kanzen, und fast bei jeder Vakanz wird die Erfahrung gemacht, daß abgezwackten Gelde zu restauriren. Nein, ein solches Begehren wäre vorangegangen, die anderen werden nachfolgen und die die Offertbriefe nicht bloß zu Dußenden, sondern oft zu Hunderten frech!!( S. 14). Gesetzgebung wie die Interessenkoalitionen der Unternehmer. werden hoffentlich recht bald mit ihr rechnen müssen.
werden.
eingehen. Sucht Jemand einen Arbeiter für ein dem Handel ver- Es ist genug bezeichnend für die oftmals unzulängliche Anzahl wandtes Fach, etwa ein Rechtsanwalt einen Schreiber, so befindet der Hilfskräfte in einem Geschäfte und für deren rücksichtslose AusWollen die Handlungsgehilfen aber dauernde Ersich unter den sich Anbietenden immer noch ein beträchtlicher Prozent- nüßung, wenn im Krankheitsfalle sofortige Kündigung die fat junger Kaufleute. Ja selbst bei vielen anderen, einer umfang Regel ist, weil einerseits augenblicklicher Ersatz nöthig wird, indem folge erzielen, so müssen sie aufhören, sich halb als reicheren technischen Vorbildung nicht bedürfenden Beschäftigungen oft beim besten Willen von den überbürdeten Genossen eine Arbeits- Bourgeois und halb als Arbeiter zu fühlen. Wir bieten sich auf bezügliche Annoncen nicht selten stellenlose Kaufleute mehrleistung nicht gefordert werden kann und andererseits das Ver wollen die Halbheiten vieler bei den Kaufleuten beliebter für gewöhnliche Handarbeiterdienste an. So ist es seit Jahren trauen seitens der Chefs auf die ungeschmälerte Leistungsfähigkeit auch den beiden in großen Städten nichts Seltenes, daß junge Kaufleute Kellner des Arbeiters nach der Krankheit immer schneller zu entschwinden Vorschläge heute nicht näher zergliedern pflegt, als sich dieses sein Arbeiter mühsam in treuer Hingebung oben erwähnten Arbeiten fehlt es an einer klaren prin= Der Preis der kaufmännischen Arbeit ist notorisch bedeutend nur während vieler Jahre zu erringen vermocht hat. In solchen zipiellen Stellungnahme. Aber darüber müßte man gesunken. Fällen entpuppt sich oft ein sonst väterliches Wohlwollen fäuselnder Endlich, was vielleicht am schärfsten die traurige Lage vieler und nach dem einstigen patriarchalischen Dienſtabhängigkeitsverhält sich wenigstens von allem Anbeginn an klar werden: der kaufmännischen Gehülfen bezeugt, unter den Wanderburschen, den nisse seiner Arbeiter liebegirrender Chef als ein jeden Humanitäts- große Umwandlungsprozeß im kaufmännischen Beruf ist ,, armen Reisenden", befindet sich heute eine große Zahl stellungs- gefühles barer Egoist, als echtes Prototyp eines modernen Lohn- erfolgt, weil er im Interesse des Kapitals, der loser Kaufleute. In allen Städten wird heute von den Geschäfts- stlavenhalters, der seine Arbeiter nicht als Person, sondern als Unternehmerschaft lag. Der Handlungsgehilfe ist zum inhabern, größeren und kleineren, lebhaft über die neue Spezies von bloße Sache betrachtet, der das ursprünglich bestandene, damals auch Theilarbeiter herabgewürdigt, weil er so dem Unternehmer wandernden Kommis geklagt, die natürlich durch das Straßenleben zeitgemäße und somit gerechtfertigte patriarchalische Verhältnis nur rasch herunterkommen. zum Zwecke der weitgehendsten und trasfesten Ausbeutung des Hilfs billiger zu stehen kommt. Die Interessen des UnternehmerDürfte somit das Bestehen eines Nothstandes in den betheiligten arbeiters unter dem Deckmantel der aufopfernden Fürsorge wünscht. thums sind gegen eine umfassende Lehrlingsausbildung, Kreisen teinem Zweifel mehr begegnen, so scheinen doch andererseits Daher können wir von Tag zu Tag mehr wahrnehmen, daß die weil alsdann aus dem angehenden Kaufmann nicht soviel die Vorstellungen über die Größe desselben ganz unzulängliche Kluft zwischen kaufmännischem„ Arbeitgeber" und" Arbeitnehmer" unbezahlte Arbeit herausgepreßt würde und weil die immer gähnender wird und nicht mehr durch das Palliativmittel Soweit der Bericht aus Hamburg . einer Wiederherstellung des einstigen patriarchalischen Dienstverhält: qualifizirte( geschulte) Arbeitskraft des Gehilfen theurer Aus Wien liegt uns ein interessantes Schriftchen nisses überbrückt werden kann. Wie niedrig die Salaire der kauf- kommen könnte wie die heutige ungelernte. Man mag männischen Hilfsarbeiter bemessen sind, haben wir schon weiter oben sich die Besserung dieser Verhältnisse denken wie man will, von Rudolf Wolf*) vor, dem wir das Folgende entnehmen: besprochen, und es erübrigt uns hier nur noch der Hinweis, daß auf jeden Fall wird sie die Interessen der Unternehmer Als Knabe von 13 bis 14 Jahren kommt der angehende Jünger dieselben fortwährend sinken in Folge des dauernden Mehran schädigen und darum gegen die Unternehmer durchgeMerkurs in die Lehre zu irgend einem- Handelsherrn hätten wir gebotes an Arbeitskräften und der dadurch hervorgerufenen enormen beinahe gesagt in einem Anfluge von Wohlwollen für die Krämer, Ronkurrenz auf Seiten der kaufmännischen Arbeiterschaft, daß mit seẞt werden müssen. Alle zu bildenden oder bereits ge= welche ihre Lehrlinge wie Maschinen behandeln. Da soll er nun anderen Worten das Verhältniß der gut bezahlten kaufmännischen bildeten kaufmännischen Gewerkschaften haben daher jeden alles lernen, was ihm für die Zukunft von Nußen und Frommen Hilfsarbeiter zu den schlecht und zeitweilig unter dem Existenzmini- Einfluß der Unternehmer fernzuhalten, da dieser mum bezahlten, ein immer größeres wird.( S. 19-20)
zu sein.
sein kann.
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*) Zur Lage der kaufmännischen Hilfsarbeiter in Desterreich. Wien , Verlag der Deutschen Worte". 1887. Preis 65 Pf.
Die kaufmännische Hilfsarbeiterschaft blieb gänzlich organi Einfluß sich in einer Richtung geltend machen würde, sationslos, weil sie von keinem Klassenbewußtsein getragen war, welche derjenigen der zielbewußten Gehilfen direkt entgegenIwie beispielsweise die gewerbliche Arbeiterschaft, sondern vielmehr- gefeßt wäre.