Verwaltungsangelegenheiten des Vereins geordnet. Er scheint gleichsam in der Ahnung seines nahe bevorstehenden Todes seine Kraft bis über das menschliche Maß gesteigert zu haben. Das Alles hatte sich natürlich gerächt. Ich
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entsetzlichsten Vorwürfen über meine Loyalitätspinselei auch nicht mehr an der brutalen Gewalt, die ich gebrochen habe, allen Glauben an mich selbst, allen Stolz verloren und ich sondern wenn sie mir eben vor dem Notar ,, Nein" erbreche zusammen, wie ein morsches Brett!" flärt statt ,, Ja" und mit mir zu gehen- an dem grenzenIn dem nächsten Brief, der vielleicht noch an dem lofen Verrath, an dem unerhörtesten Wankelmuth und bin todtmüde- schreibt er am Schluffe der großartigen selben Tage aus Genf an Holthoff abging, heißt es von Leichtsinn eines Weibes, das ich weit über alles Maß des Kampagne und so start meine Organisation ist, so Neuem:„ Wer mir noch vor drei Tagen geſagt hätte, daß Erlaubten hinaus liebe! Es wäre wirklich das Grenzenwankt sie bis in ihr Mark hinein. Meine Aufregung ist ich Helenen so liebe, wie ich es thue, wie ich es jetzt fühle, loseste von Allem, wenn ich deshalb den Minister so groß, daß ich keine Nacht mehr schlafen kann! Ich dem würde ich in's Gesicht gelacht haben! Sie ist mein des Aeußeren vermocht habe, ein Commissariat wälze mich bis 5 Uhr auf dem Lager und stehe mit Kopf- einziger, einziger Gedanke! Um sie zu weinen, die einzige zu ertheilen und sie mir vor dem Notar sistiren schmerz und tief erschöpft auf. Ich bin überarbeitet, über- Wolluft und Erleichterung, die ich habe! Obgleich fremd zu lassen, damit sie mir auch noch das furchtbare über- Wolluft müdet im furchtbarsten Grade. Die wahnsinnige Anstren- hier, habe ich ihr Haus mit fünffacher Wache, Tag und Ridicule giebt, mich mit einem„ Nein" abzuweisen. Anstren- hier, zu lassen, damit sie mir auch noch das furchtbare gung, den Bastiat- Schulze außer und neben allem Anderen Nacht, umgeben. Die heutigen Berichte lauten einstimmig, Inzwischen, wenn sie mir den Dolch in die Brust stoßen in vier Monaten auszuarbeiten, die tiefe und schmerzliche sie sei noch da, noch nicht verreist, ein Hoffnungsfunken! will je n'ai rien à dire! Wenigstens falle ich nicht Enttäuschung, der fressende innere Aerger, den mir die Aber bloß ein Funken!" durch den Uebermuth eines brutalen Mannes.- Ich kann Am 9. August weiß Lassalle noch nicht, ob Helene fie übrigens unter keinen Umständen für so vollendet Gleichgültigkeit und Apathie des Arbeiterstandes, in seiner Masse genommen, einflößt, beides war selbst für mich zu noch bei den Eltern oder fortgebracht ist. Das Bewußt- schlecht, so furchtbar schlecht, so grenzenlos schlecht halten." viel; ich treibe ein metier de dupe*) und ärgere mich inner- fein seiner Hilflosigkeit ist es, was den Sieggewohnten am Der 20. August brachte nichts Neues. Lassalle ver=
lich zu Tode, um so mehr, als ich diesem Merger nicht meisten martert: Luft machen kann und ihn nach innen würgen, oft das Gegentheil behaupten muß. - Lassalle
war in der That aus jedem innerlichen Gleichgewicht geworfen, als er Rigikaltbad zur Kur aufsuchte, und aus diesem Zustand erklärt sich zweifellos zu einem guten Theil sein mitunter befremdendes Verhalten, als plößlich Helene von Dönniges wieder in seiner Nähe auftauchte und eine verzehrende Leidenschaft weckte, nachdem der erste gesellschaftliche Verkehr, der bereits vor mehr als zwei Jahren in Berlin stattfand, bei beiden teine tieferen Spuren zurückgelassen hatte.
Die Ereignisse, welche sich an dieses Zusammentreffen anknüpfen, sind genügend bekannt. Helene geht zu ihren Eltern nach Genf , wohin Lassalle sofort nachfolgt, um die Abneigung der in dünkelhaften aristokratischen Vorstellungen beschränkten Eltern zu brechen; Helene flieht aus dem Elternhause, Lassalle aber besteht darauf, daß sie zurückkehre. Sie thut es, wird aber bald merkwürdig kühl gegen alle Annäherungsversuche Lassalle's. Dieser wiederum, von seinem beleidigten Stolz zu den wahnwißigsten Anstrengungen angefeuert, glaubt Helenen in der furchtbarsten Zwangs- und Nothlage und setzt Himmel und Hölle- sogar den bayerischen Minister in Bewegung, um den Vater Helenen's, der bayerischer Gesandter ist, zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Als alle Minen gelegt sind, bricht das ganze Gebäude der Entwürfe Lassalle's zusammen, da Helene erklärt, sie habe freiwillig auf Lassalle verzichtet und gedenke ihrem ehemaligen Verlobten, dem dunkellockigen Janko von Racowißa, treu zu bleiben. Vor aller Welt bloßgestellt und beschämt zu sein, das kann die tödtlich getroffene Eitelkeit Lassalle's nicht ertragen; er fordert den Nebenbuhler und fällt von dessen Kugel.
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wandte ihn, um seinen Freunden und Helene gegenüber " Ich, der ich in allen Zuchthäusern und Gefängnissen aufs Neue sein Herz auszuschütten. Den ersteren ruft er nach links und rechts hin sofort zu korrespondiren wußte, habe noch kein Mittel gefunden, in acht Tagen ihr eine zu:„ Ist solcher Verrath je dagewesen? Habe gerade ich einzige Beile zukommen zu lassen. Sogar vor den Bekannten das verdient, das treueste Herz dieser Erde! Ich Undes Hauses wird sie verleugnet. Man erhält das Gerücht, glücklicher! Ich hätte nicht verdient, auf eine so Undaß sie fort sei. Donnerstag erklärte mir Herr N. auf sein würdige zu treffen." Der an Helene gerichtete AbschiedsEhrenwort, daß sie schon Vormittag fort sei und Sonnabend Abend ist es mir gelungen, fie mit eigenen glücklichen Augen zu sehen, sie zu grüßen und von ihr gegrüßt zu werden. Man hält zwar beharrlich allen Menschen gegen über das Gerücht aufrecht, fie sei fort( in Seebädern des Nordens, früher hieß es bei einem Verwandten in Kulm), und möglich freilich wäre es, daß sie seit Sonnabend Abend fort ist. Aber alle Anzeichen deuten doch darauf hin, daß sie noch hier iſt.
brief ist vollends um Steine zu erweichen.„ Ich schreibe Dir den Tod im Herzen. Du, Du verräthst mich! Es ist unmöglich! Noch, noch kann ich an so viel Felonie, so furchtbaren Verrath nicht glauben. Man hat Deinen Willen vielleicht momentan gebeugt, gebrochen, Dich Dir selbst entfremdet; aber es ist nicht denkbar, daß dies Dein wahrer, Dein bleibender Wille sei. Du kannst nicht jede Scham, jede Liebe, jede Treue, jede Wahrheit von Dir geworfen haben bis zu diesem äußersten Grade! ganz gewiß wird entweder Wand oder Kopf zerschellen. Du Eine eiserne Ruhe und Schmerzlosigkeit ist seit gestern würdest in Verruf gebracht und entehrt haben Alles, was Abend über mich gekommen. Gestern hatte ich noch den Menschenantlig trägt- Lüge wäre jedes bessere Gefühl, furchtbarsten Ausbruch von Thränen, so daß ich wie ein und wenn Du gelogen hast, wenn Du fähig bist, diesen Kind unter der Gewalt meines Schluchzens zusammenbrach.
Sie sehen, theurer Freund, es bleibt mir nichts übrig, als mit dem Kopf gegen die Wand zu gehen, und diesmal
Seit heute bin ich zu Eiſen geworden, fühllos gegen mich letzten Grad der Verworfenheit zu erreichen, so heilige selbst, nur noch ein eiskalter, Körper gewordener Wille. Eide zu brechen, und das treueste Herz zu zerstören Mit der Ruhe eines Schachspielers werde ich diese Partie unter der Sonne gäbe es nichts mehr, woran irgend ein zu Ende spielen. Ich habe mir mein Ehrenwort gegeben, Mensch noch glauben dürfte! Du hast mich mit dem an dem Tage, wo ich Helene für verloren geben muß, mir
eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Ich habe laut meinen Willen erfüllt, nach Deinem Besiß zu ringen; Du hast ge= Freunden dies auf mein Ehrenwort erklärt, und Sie werden fordert, zuerst alle konvenablen Mittel zu erschöpfen, statt so gut wissen, wie meine anderen Freunde, daß dies von Dich von Wabern zu entführen; Du hast mir die heiligsten Stunde an eine unwiderruflich beschlossene Thatsache ist. Eide mündlich und schriftlich geschworen, auszuharren für Grade aus diesem Gedanken habe ich die große und furcht
bare Ruhe gesogen, die sich jetzt meiner bemächtigt hat. Ich immer und felsenfest zu bleiben; Du hast mir noch in habe die Inventur meines Lebens gemacht. Es Deinem letzten Schreiben erklärt, daß Du nichts, nichts war groß, brav, wader, tapfer und glänzend bist, als mein liebendes Weib und keine Gewalt der Erde genug. Eine fünftige Zeit wird mir gerecht zu Dich abhalten soll, diesen Entschluß auszuführen. werden wissen. Und ich werde also Helene haben oder
Freund:
überhaupt nicht mehr sein und also auch nicht leiden. Ich und nachdem Du dies treue Herz, das, wenn es sich einhabe also in keinem Fall etwas zu verlieren. Das ist der mal ergiebt, sich für immer ergeben hat, gewaltsam an tiefe Trost, der mich stärkt und beruhigt." Dich gezogen schleuderst Du mich, nachdem der Kampf Noch an demselben Tage wird Lassalle fälschlich be- kaum begonnen, nach winzigen vierzehn Tagen hohnlachend Das sind die genügend bekannten Thatsachen, und richtet, Helene sei abgereift. Mit aller scheinbaren Ruhe in den Abgrund, verräthst und zerstörst mich? Ja, es nun einige Mittheilungen aus den Briefen Lassalle's, ist es jetzt wieder vorbei. Er schreibt sofort an den wäre Dir gelungen, was nie einem Schicksal gelang, Du hättest den härtesten Mann, der allen äußeren Stürmen welche in diesen Zeitraum fallen. ,, Kaum habe ich heute Mittag meinen langen Brief an stand, ohne zu zucken, zertrümmert, zerbrochen! Diesen Sie abgeschickt, so size ich jetzt Nachts schon wieder da unter Verrath könnte ich nicht überwinden! Ich wäre von Strömen und Strömen von Thränen Ihnen zu schreiben! Meine fünftliche Ruhe von heute früh ist einer furchtbaren innen heraus getödtet! Du würdest meinen furchtNachricht erlegen. Meine Leiden sind unbeschreiblich. Ich barsten Haß und die Verachtung einer Welt verdienen! wante, ob ich nicht lieber gleich in den See laufen und mir Helene! Mein Schicksal steht in Deiner Hand! Aber wenn dadurch die Höllenqualen vieler Wochen, die zuletzt doch un- Du mich zerbrichst durch diesen bübischen Verrath, den ich nüz bleiben, ersparen soll. Sie kennen mich sonst, lieber nicht überwinde, so möge mein Loos auf Dich zurückfallen wo ist sie hin bei diesem Anlaß? Was ich leide, ist so und mein Fluch Dich bis zum Grabe verfolgen. Es iſt schrecklich, daß man einen Mord damit lange abgebüßt haben der Fluch des treuesten, von Dir tückisch gebrochenen Herzens, würde! Ich verzweifle! Merkwürdig, daß ich, der ich sonst mit dem Du das schändlichste Spiel getrieben. Er trifft von den thörichtesten Siegeshoffnungen in den schwierigsten
Aus Genf , 5. August 1864, gleich nach Helenen's Rückkehr in's Elternhaus, schreibt er unter Anderem an seinen Freund Holthoff:
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Meine Stimmung Ihnen zu beschreiben, ist unmöglich. Ich habe fast während zwei Tagen jeden freien Augenblick benußt, um ich schäme mich nicht, es zu sagen, aber es ist entsetzlich um zu weinen. Was meinen Schmerz gerade bis zum Wahnsinn steigert, ist der Stachel des Vorwurfs, den ich mir jeden Moment ich kann es nicht Lassen- mit einer satanischen Grausamkeit in die Flanken drücke! Ich bin mir an allem selbst Schuld! Ich hätte sie nach Italien entführen können und sie wäre heute bereits mein angetrautes Weib.
Gestern Abend schickte ihr Vater zwei Verwandte zu mir und ließ mir sagen: Helene sei fort. Das kann eben so gut sein, um mich zu täuschen. Verschiedene Nachrichten, die ich eingezogen, bestätigen es aber. Verschiedene andere aber widersprechen bestimmt. Obgleich ich das ganze Haus mit Spähern umstellt habe, habe ich noch keine Gewißheit und weiß nicht, was glauben! Nicht ein Brief von mir konnte hineindringen, nicht ein Brief von ihr hinaus jeit dem letzten, im ersten Augenblick meiner Ankunft von ihr erhaltenen. Der Vater scheint seine Leute mit eiserner Zuchtruthe zu beherrschen. Er wendet gegen mich die ganze Kraft vollster Rücksichtslosigkeit an, während ich der Dummkopf war, eine Großmuths- und bürgerliche Anstandskomödie
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Holthoff. Sie wissen, daß etwas Mannheit in mir ist
und verzweifeltsten Fällen meine Brust stets geschwellt füllte, sicher."
diesmal vom ersten Augenblick der Katastrophe an, in einem Die weiteren Geschehnisse sind zur Genüge bekannt. Fall, verhältnißmäßig weit leichter, als ich ihn sonst hundert- Am 21. August erhält Lassalle thatsächlich den Absagebrief mal durchkämpft, nichts als die schwärzesten Ahnungen in Helenen's, von dem er telegraphisch schon benachrichtigt meiner Brust fühlte. O, ich bin nicht mehr Lassalle, nicht
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ein Schatten von mir, ich bin verdammt unterzugehen bei war. Ich erkläre Ihnen freiwillig heißt es da diesem Anlaß. Ich heule nach Helenen, wie eine Löwin, und aus voller Ueberzeugung, daß von einer Verder man ihr Junges geraubt! Ich wüthe gegen mich selbst. bindung zwischen uns nie die Rede sein kann, daß ich mich Ich fühle mich zernichtet, zu Grunde gerichtet, wie dreimal von Ihnen in jeder Beziehung lossage und fest entschlossen gerädert! Ich bin gebrochen, gebrochen!! Wer mir jemals
gesagt hätte, daß ich in meinem Alter eine so merkwürdige, bin, meinem verlobten Bräutigam ewige Liebe und Treue eine so alle Poetenbeschreibungen, die ich jemals gelesen, zu widmen." weit, weit hinter sich lassende Leidenschaft fassen könnte Am 24. August war Lassalle , rachedürstend, schon wie würde ich den verlacht haben!" wieder in Genf ; am 27. August war er davon überzeugt, Wenige Tage darauf reist Laffalle nach München . daß die„ kompletteste, unglaublichste Indignität( Unwürdigmit ihm zu spielen! Daher sein entschiedener Sieg und Der bayerische Minister des Aeußern, Richard Wagner , feit) der Person bewiesen" sei; am 28. August fand das In dieser Lage bin ich. Es kann vielleicht noch Tage Dr. Hänle, Böckh in Berlin , sie alle sollen ihm beiſtehen, Duell statt, am 31. August war die Welt um einen dauern, bis ich mit Gewißheit erfahre, ob sie hier, ob sie den Widerstand des Vaters zu brechen denn daß Helene großen Mann ärmer. fort ist. Wohin sie in letzterem Fall gebracht ist, kann ich ihn aufgeben könne, diese Vermuthung läßt der Stolz hier gar nicht, sondern nur durch Sie erfahren!
mein verdientes Unglück!
Was nun?
Ich weiß es nicht. Nur das Eine weiß ich: Ich muß Helene haben. Arbeiterverein, Politik, Wissenschaft, Gefängniß, alles ist mir absolut verblaßt in meinem Innern bei dem Gedanken, Helenen wieder zu erobern.
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Der Maximal- Arbeitstag.
Der VI. internationale Kongreß für Hygiene
Wer ihn auch in seinem inneren Leben näher kennen So stehen die Dinge vorläufig! Was ich zu allem Lassalle's nicht zu. Da trifft ihn die telegraphische Nach lernen will, dem werden die eben veröffentlichten Briefe Anderen noch fürchte, ist, daß es mit der Zeit gelingt, ihren richt, Helene habe ihm entjagt. Helenen's darauf bezüg- manchen Anhalt gewähren. Willen zu beugen. Sie ist schwach, energisch im Moment, licher Brief trifft sehr verspätet ein und so vergehen Tage aber nicht ausdauernd. Ihr lezter Brief an mich nach der qualvollsten Unsicherheit für Lassalle .„ Ich habe dem großen éclat mit ihrem Vater ist zwar noch felsen= Riesenkräfte schreibt er am 19. August an seine Gefest und das Rührendste, was es geben kann( Sie sollen ihn in Berlin lesen), aber ich fürchte, das haftet nicht lange, liebte und ich werde sie vertausendfachen, um Dich zu wenn sie gar nichts von mir hört. erkämpfen. Kein Mensch kann Dich mir entreißen, wenn Du fest und treu bleibst. Seit ich daran zweifle, bin ich( Gesundheitspflege) hat sich mit der Frage beschäftigt, wie der Elendeste aller Menschen. Ich leide stündlich tausend- lange im gesundheitlichen Interesse die Dauer des Arbeitsfachen Tod. Und doch, es ist unmöglich! Du kannst tages sein dürfte, und hat dabei folgende Beschlüsse gefaßt: mich nicht verrathen, einen Mann, wie mich, einen Mann, 8) Die Gesundheit der erwachsenen Männer leidet häufig durch Wissen Sie ein Mittel? Können Sie gut machen, was der Dich so rasend liebt. Ich bin mit Demantketten an die übermäßig lange Arbeitszeit, sowie durch die Nachtarbeit. ein Dummkopf verdorben hat? Wenn Sie irgend etwas Beide üben auch einen nachtheiligen Einfluß auf die Moralität für mich thun können, Holthoff, so werde ich Ihnen auf Dich geschmiedet. Ich leide tausendmal mehr, als Pro( Sittlichkeit) und Intelligenz( Einsicht) der Arbeiter aus. meinen Knieen danken! Und bedenken Sie, Sie stehen von metheus am Felsen. Aber, wenn Du meineidig wirst, Erfahrungsgemäß vermag sich dieser nur selten gegen eine Gott und Rechtswegen jetzt nothwendig ganz und ungetheilt nach so vielen Eiden und solcher Liebe gegenüber, so wäre solche Beanspruchung zu wehren, und es liegt deshalb in der auf meiner Seite. Ich fechte für ein Weib, das mich rasend die Menschennatur entehrt, man müßte verzweifeln an Aufgabe des um die Erhaltung einer tüchtigen Bevölkerung liebt und das ich jest noch rajender liebe, als ich sogar von jeder Wahrheit, jeder Treue; Lüge wäre Alles, was eristirt. besorgten Staates, durch die Gesetzgebung vorzubeugen. ihr geliebt werde. Ich muß sie haben, gleichviel was und Den gegenwärtigen Verhältnissen dürfte bei unvermeidlicher wieviel, welche Opfer und welche Zeit ich daran setzen sollte! Dies sagen Alle, die diese blutige Geschichte kennen. Tag und Nachtarbeit, die Einführung eines Schichtenwechsels Ich würde sie durch Verbrechen erkaufen! Alles tritt mir Schreibe mir nur ein einziges Wort, ob Du fest und treu vorausgesezt, ein Marimal-( längster) Arbeitstag von elf verblassend vor ihr zurück. bis zehn Stunden entsprechen. Die Festsetzung dieser Marimalbleibst, und ich bin gestählt vom Wirbel bis zur Zehe." Und seinen Genfer Freunden schrieb er: Wenn dieses Arbeitszeit hat aber den Gegenstand internationaler Verein so starkes Herz, wie das meinige, die Selbstbeherrschung einbarungen zu bilden. verliert, dann ist es dreifach namenlos elend! Ich weine Weib von mir läßt, für das ich so namenlos märtyrere, die ganze Zeit, in der ich dies schreibe. Ich habe unter den so ist Alles geschändet, was Mensch heißt! Ein Felsen
Ich bin namenlos unglücklich, lieber Holthoff! Wenn
*) Das„ Handwerk eines Thoren."
herz, das so liebt, so treu aushält, wie das meinige, so zu zerreißen!... Kurz, gehe ich jetzt zu Grunde, so ist es
9. Sonntagsruhe für alle Arbeiter ist eine der dringendsten Forderungen der Hygiene( Gesundheitspflege). Sie ist nur dann in vollem Maße zu erreichen, wenn durch Verkürzung der Samstagsarbeit es dem Arbeiter möglich wird, von schweren Sonntagsarbeiten frei zu bleiben.