Die Stärke der einzelnen Parteien in unserem Reichsparlamente ist gegenwärtig die folgende:
Die Fraktion der Deutsch- Konservativen zählt 76 Mitglieder und 2 Hospitanten;
die Reichspartei zählt 39 Mitglieder;
die Centrumsfraktion 98 Mitglieder und 3 Hospitanten;
zur Fraktion der Polen gehören 13 Mitglieder; die nationalliberale Fraktion hat 95 Mitglieder und 3 Hospitanten;
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Dankes und der Bitte um Nachsicht. Wir wollen wünschen, deutschen Reiches. In Bayern sind nach der letzten Zählung neue Kritik der kanzlerischen Steuerreform" und Zollpolitik bemerkt die ,, Franks. 3tg." dazu, daß Herrn Buhl so selten unter 681 521 landwirthschaftlichen Betrieben 427 772 seitens des freisinnigen Abg. Rickert, die gewöhnliche als möglich die Gelegenheit geboten werden möge, die unter 5 Hektaren. In Württemberg , wo eine andere konservative Rede des Freih. v. Malzahn- Gülz und gütige Nachsicht des Hause in Anspruch zu nehmen oder, 3ählung vorliegt, betragen die Ziffern der Betriebe mit eine höchst unbedeutende Darlegung des Standpunktes was bei ihm dasselbe ist, die Verhandlungen des Reichstags einem Areal von 10 Hektaren oder darüber 25 620, die der Nationalliberalen seitens Bennigsen's- darin erzu leiten. Zahl aller landwirthschaftlichen Betriebe aber 300 818 und schöpfte sich die heutige Debatte. diejenige der Betriebe unter 2 Hektar 165 135. In Baden Erwähnenswerth scheint nur, daß Bennigsen sich find unter 220 746 landwirthschaftlichen Haushaltungen als Gegner der Getreidezölle vorstellte und daß sämmt= nur 7300 ermittelt worden, welche von einer Erhöhung liche Redner die Undurchsichtigkeit und die ganz unüberder Getreidezölle Vortheil zu erwarten hätten. Im König - sichtliche Aufstellung des Etats beklagten. Man reich Sachsen sind unter den 192921 landwirthschaftlichen geht wohl nicht fehl, wenn man diese Methode der ZuBetrieben 146 128 kleiner als 5 hektar und 60 pCt. aller sammenstellung und Bearbeitung als Theil eines ganzen, Betriebe sogar kleiner als 2 Hektar. Angesichts dieser wohlberechneten Systems auffaßt. Weßhalb sollte eine Ziffern ist die Behauptung, daß von einer Erhöhung der Regierung, die stets bestrebt ist, das Mitbestimmungsrecht Getreidezölle nur eine Minderheit von Landwirthen Vortheil, des Reichstages auf dem Gebiete der Reichsfinanzen so die überwältigende Mehrheit aber Nachtheil zu erwarten viel wie möglich zu schmälern, der Volksvertretung die habe, unbestreitbar. Und wenn man schon das Recht zu Einsicht in den Etat besonders erleichtern? haben glaubt, die Konsumenten zu Gunsten der Unternehmer gewisser Berufszweige zu belasten, bedürfen denn Mittwoch, den 30. November. Die heutige gerade die Leute mit Rittergütern von fünftausend Morgen Fortsetzung der Etatsdebatte bot, nach einigen vollständig und darüber nationalen Schutz" und nicht die kleinen bedeutungslosen Ausführungen des reichsparteilichen Grafen Leute, welche genöthigt sind, von der Hand in der Mund Behr, dem Abg. Bebel Gelegenheit, eine wahrhaft verzu leben? nichtende Kritik an dem ganzen heute herrschenden poliSonnabend, den 26. November. Die Reichsboten Die Agrarier mögen sich, um eine schlechte Sache in tischen und wirthschaftlichen System zu üben. Wir bringen feiern heute und auch noch den Montag, dafür ist ihnen möglichst günstigem Licht erscheinen zu lassen, drehen und diese Rede, soweit es der Play erlaubt, in der Beilage. aber die Getreidezollvorlage zugegangen, welche selbst wenden wie sie wollen: die Erhöhung der Getreidezölle hier heben wir nur Folgendes hervor. Bebel wies zuden bewilligungseifrigsten Nationalliberalen einige Kopf- bedeutet weiter nichts als eine Verkümmerung und nächst darauf hin, wie unwesentlich die Kritik der bürgerschmerzen bereiten dürfte natürlich nur vorübergehend, Erschwerung der Ernährung des Volkes zum Vortheil lichen Opposition sei und sein müsse, weil keine bürgerliche denn die Kraft des ,, nationalen Gedankens" wird schließ einer bereits in jeder Weise bevorrechteten und staatlich Partei die Grundzüge des heutigen Syſtems bekämpfen lich alles Widerstreben gegen weitere Brodvertheuerung subventionirten Kaste von Großunternehmern! könne, aus diesen Grundzügen aber die ganze furchtbare überwinden. Last von Guts- und Blutssteuern mit Nothwendigkeit
die deutschfreisinnige Partei 34 Mitglieder; die Sozialdemokraten zählen gegenwärtig 11 Mitglieder. Bei keiner Fraktion sind die 14 elsaß- lothringischen Abgeordneten, der 15.( Dr. Petri) ist Hospitant der nationalliberalen Fraktion.
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Alle
Wir wollen den nationalen Gedanken hier nicht in Montag, den 28. November. Die Agrarier fühlen hervorgehe. Steigende Militärausgaben, wachsende VerVerruf bringen, aber es ist jedenfalls ein rührendes Spiel fich offenbar als Beherrscher der parlamentarischen Situation. schuldung, fortwährende und sich stetig steigernde Kriegsdes Zufalls, daß er sich seit zehn Jahren stets mit den" Entweder- oder" ruft die„ Kreuzzeitung ", das Organ gefahr diesen Fluch hätte der Militarismus nicht nur Geldbeutelinteressen einer kleinen Grundbesizergesellschaft des preußischen Junkerthums, ganz unverblümt den Natio- auf Deutschland , sondern auf ganz Europa herabbeschworen; im schönsten Einklang befand. Selbstverständlich thut es nalliberalen zu: entweder Zustimmung zur Verdoppelung und je furchtbarer die Rüstungen der Staaten würden, der Hohheit dieses Gedankens ferner auch nicht den geringsten der Getreidezölle oder Ausschluß aus dem Kartell. Der desto drohender erhebe sich die Gefahr blutiger Kriege, Abbruch, daß die Mehrheit der Nation sich immer stärker freikonservative Abgeordnete Lohren hatte in einem Artikel wie sie die Welt bisher noch nie gesehen habe. gegen seine täglich schärfer zu Tage tretenden Wirkungen der„ Post" sich die bescheidene Anfrage erlaubt, ob sich die Lasten wälze man auf die armen Leute ab, welche schon auflehnt— das iſt nur kompromittirend für das verständniß- konservativen Rittergutsbesitzer denn nicht mit einer 50 pro- von der Blutsteuer so schwer getroffen würden; die direkten lose Volt, aber nicht für unsere nationale Wirthschaftspolitik. zentigen Erhöhung der Zölle begnügen könnten. Diese Steuern ließe man in Preußen ruhig verfallen, während Immerhin möchten wir aber für die Zukunft dem natio- unerhörte Zumuthung versetzt die Kreuzzeitung ebenfalls in indirekte Steuern und Lebensmittelzölle dem armen Mann nalen Gedanken wünschen, daß er seinen klingenden Segen Wuth; sie räth, lieber gegen jede Erhöhung zu stimmen, noch jeden kärglichen Biſſen Brod vertheuern. Ueber die etwas gleichmäßiger über Arme und Reiche ausschüttet. als für die halbe Maßregel Lohren's. zielbewußten Arbeiter seien auch noch die Qualen des
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Wer hat denn Vortheil von einer weiteren Vertheue- Auf den artigen politischen Eiertanz, den Zentrum Sozialistengesetzes verhängt- und in die andere Seite rung der nothwendigsten Lebensmittel des Volkes? Frei- und National liberale aufführen werden, um, scheinbar der Wagschale habe die Regierung nur die Altersversicherung finnige Blätter stellen zur Entscheidung dieser Frage ganz widerstrebend, der Regierungsvorlage doch die Annahme zu werfen, die Pfennigrente auf Grund des Arbeitsbuches! richtig folgende Berechnung auf: Nach ſtatiſtiſchen Ermitte zu sichern, darf man mit Recht gespannt sein. Im Jahre Man habe früher mit der Einführung der Altersversicherung lungen zählt eine Familie in Deutschland durchschnittlich 1885 stimmte das Zentrum in seiner überwiegenden Mehr- zugleich das Sozialistengefeß aufzuheben versprochen fünf Köpfe. Ebenso ist ermittelt, daß auf jede Familie heit für die Zollerhöhung. Die Gründe, welche seine damalige heute komme man sich so hilflos vor, daß an eine Verdurchschnittlich ein Jahresverbrauch von mindestens zwanzig Haltung bestimmten, sind für die Partei auch heute noch schärfung des härtesten aller Ausnahmegeseze gegangen Zentnern Getreide kommt. Zur Gewinnung dieser Masse maßgebend. Reichensperger stand schon damals wie heute werden solle.„ Das ist die offizielle Bankerotterklärung", Getreides einschließlich der erforderlichen Aussaat gehört außerhalb der Mehrheit mit seiner Meinung über die urtheilte der Redner, der schließlich erklärte, die Sozialwiederum nach statistischen Ermittelungen durchschnittlich„ Gemeinschädlichkeit" der Getreidezölle, und um die That- demokraten würden gegen den ganzen Etat stimmen. eine Fläche von 1,12 Hettaren. Da nun aber ein land- sache, daß es sich diesmal um eine Verdoppelung der Zoll- Mit einer Rede des ultramontanen Abg. Windthorst wirthschaftlicher Betrieb sich nicht auf Getreidebau beschränkt, fäße handelt, hat sich das Zentralorgan der Ultramontanen, schloß die Debatte. Das gesammte Extraordinarium und sondern auch allerlei andere Erzeugnisse, wie Gemüse, Rüben, die„ Germania ", mit der bekannten„ Objektivität“ herum- diejenigen Theile des Ordinariums, welche Neuforderungen Hülsenfrüchte, Kartoffeln umfaßt, ferner Wiese und Brach gedrückt. Die Nationalliberalen sind seit 1885 weit zahl- enthalten, werden, dem Brauche des Hauses entsprechend, land beansprucht, endlich Kornfutter für das Gespann und reicher, aber auch gefügiger und machtloser geworden. der Budgetkommission zur Vorberathung überwiesen; der überdies Nahrungsmittel für ständige oder zeitweise Hilfs- Damals spalteten sie sich fast genau in zwei Hälften für Rest soll bald im Plenum zur zweiten Lesung kommen. leute erfordert, so wird durchschnittlich in der deutschen und wider die Getreidezölle. Jetzt wird ihre Abstimmung Landwirthschaft angenommen, daß ein Besitz von über zweifellos dem zweifachen„ Fortschritte" entsprechen, welchen und heute fortgesetzte Debatte über die Erhöhung der Freitag, den 2. Dezember. Die gestern begonnene fünf Hektaren nothwendig sei, um mehr Getreide zu fie inzwischen machten. Sie werden in größerer Zahl
bauen, als in der eigenen Wirthschaft in irgendwelcher direkt für die Zollnovelle stimmen, in genügender Menge Getreidezölle ist beim Schluſse dieses Blattes noch nicht Form verzehrt wird. Vorzügliche Sachkenner sprechen aus Patriotismus fehlen und zu einem kleinen Bruchtheil zu Ende gekommen. Wir gedenken daher in nächster sogar von 7½ Hektaren! Nun giebt es ist Preußen nach vielleicht sogar Nein! sagen. Herr Miquel wird wahr Nummer zusammenfassend darauf einzugehen. der Zählung vom 5. Juni 1882: 3040 106 landwirthscheinlich Nein! sagen und mit Ja! stimmen und seine Dem Reichstage ist ein Antrag der Abgg. Graf schaftliche Betriebe, unter denen nur 681 784 Beſigungen Fraktion wird ihm dafür ihre besondere Anerkennung und über 5 Hektar, mit anderen Worten: mindestens 2354412 Bewunderung aussprechen. Landwirthschaftsbetriebe haben von der Erhöhung
der landwirthschaftlichen Zölle entweder keinen Dienstag, den 29. November. Die Etats Nußen oder aber Schaden. Beispielsweise in der berathung hat begonnen und bisher ganz den gewöhnProvinz Sachsen sind nicht weniger als 79 pCt. aller lichen Verlauf genommen. Eine trockene Uebersicht über Landwirthe im Besize von je 5 Hektaren oder darunter. den Stand der Finanzen seitens des Staatssekretärs Aehnlich liegen die Verhältnisse in allen Einzelstaaten des Jakobi, eine mehrfach treffende, aber in keinem Bunkt
". Behr, v. Bennigsen und v. Helldorf zugegaugen, nach welchem unter Abänderung des Art. 24 der Reichsverfassung die Legislaturperiode des Reichstags auf fünf Jahre verlängert werden soll. Gesetz soll mit Ablauf der gegenwärtigen Legislaturperiode in Kraft treten.
Das
Fachverein der Tischler. Möbel, Spiegel- u. Volfterwaaren- Magazin Verein d. Sattler u. Fachgenoſſen.
Montag, d. 5. Dezember, Abends 82 Uhr, in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28,
Mitglieder- Versammlung.
Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn Heymann über: ,, Baufunst und Buchdruckerkunst". 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Fragekasten. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Billets zu der am 25. Dezember in der Berliner Ressource" stattfindenden Weihnachtsfeier des Vereins sind in der Versammlung zu haben.
Der Vorstand.
Fachverein Berliner Stuckateure. Montag, den 5. Dezember, Abends 8 Uhr, in Nieft's Salon, Kommandantenstr. 72,
Versammlung.
Tagesordnung:
1. Vereinsangelegenheiten. 2. Verschiedenes und Fragekasten. Um recht zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.
NB. Das Arbeitsnachweis- Büreau befindet sich bei W. Laue, Granseerstr. 4, Arkonaplag.
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Allen Freunden und Bekannten empfehle
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Julius Apelt, Sebastianstraße 27-28. Reelle Waare. Prompte Bedienung.
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Sonnabend, d. 3. Dezemb., Abends 8/2 Uhr, inden Armin- Hallen, Kommandantenstr.20,
Versammlung
Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn Heymann über ,, Baukunst und Buchdruckerkunst". 2. Diskussion und Frage= fasten. 3. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.
Den eingeschriebenen Mitgliedern des Verbandes deutscher Tischler( mit dem Sig in Stuttgart ) zur Nachricht, daß am Sonntag, den 4. Dezember, Vormittags 11 Uhr, im Lokal Adalbertstraße 21 bei Otto eine
Mitglieder- Versammlung
stattfindet.
Tagesordnung:
Anträge behufs Abänderung des Statuts. Der Eintritt ist nur gegen Vorzeigung des Quittungsbuches gestattet. Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder erwünscht.
J. A.: Der Bevollmächtigte.
Cigarren u. Tabake
reichhaltiges Lager
von
C. Klein. 15. Ritterstraße 15.
Daselbst Zahlstelle der Gürtler u.Bronceure( E.H.60.)