Man schaffe gute, schlichte Möbel an, so daß man Ach darin zu rühren wagt, benüße die Stube zum täglichen Aufenthalt, und lasse das Schlafzimmer einzig zum Schlafen, wie es sein soll, und man wird sehen, daß man dabei am besten verfährt.
Der Familiengeist eines Hauses zeigt sich in seiner schönsten Gestalt an den großen Festen. Ein Haus voller Sonne an Weihnachten und Ostern ist das Beste, was man den Kindern mit ins Leben hinausgeben fann. An solchen Tagen geht ein großer Schein im Hause auf. In ihm wärmen sich noch in der Ferne die Söhne, wenn ihnen in der Fremde Gefahren drehen. Da steht man an Weihnachten vor dem brennenden Baum, an Ostern vor den gefärbten Giern und dem Lamm aus Biskuit und an Pfingsten vor den frischen Maien in den Bimmerecken und auf der gedeckten Tafel und weiß nicht, wie einem geschieht. Solcher Glanz aus dem Elternhaus hält an, wenn die Lehren aller Schulmeister längst vergessen sind. Das Heim und das Haus sind so wie auch das fleinste Vogelnest nicht der Eltern in erster Reihe wegen, sondern der Jungen wegen da, und sein Schuh ist der dauernfte.
Aus: Anton Fendric: Mehr Sonne, das Büchlein Don der tebe und der Che.
Glaube
Glaube ist aber nicht etwa eine willenlose Hingabe weder an das Vergangene, noch an das Künftige, sondern Kampf mit beiden... Glaube ist Aufschwung über die Gegenwart hinaus in das unsichtbar Künftige, und meil er das Gegenwärtige um des Künftigen willen aufgibt, ist er Opfer. Glaube opfert das Sichtbare um des Unsichtbaren willen, er ist ein Sprung über den Abgrund, ein heldenhaftes Wagen. Sein Lohn ist das Wunder, das Neue, das die Kette der Wirkungen aus bergangenen Ursachen durchbricht und sie durch eine Tat wieder mit dem Ewigen verknüpft.
Das Morgenlleid
Wir wollen unseren Leserinnen damit, daß wir thnen mit Abb. 83 ein Morgenfleid zeigen, nicht sagen, daß das unter allen Umständen vorhanden sein muß. Aber es gibt eine ganze Anzahl Hausfrauen, vielleicht die Mehrzahl, die des Morgens sehr früh heraus und " angezogen" sein müssen. Der Mann muß seinem Beruf nachgehen, er braucht sein Frühstück, muß vielleicht mit Proviant für den Tag versorgt werden. Die Kinder müssen in die Schule. Da tut ein vorn ganz geknöpftes, leicht anzuziehendes, im Winter warmes Kleid seine guten Dienste. Ist das Haus leer, dann kann mit der eigentlichen Hausarbeit im derben, anliegenden Kleid begonnen werden, dazu wäre das Morgenkleid zu schlampig". Viele Frauen mögen früh die Zeit finden, sich gleich zur Arbeit gerüstet anzuziehen; aber man kann auch, besonders wo fleine Kinder sind, des Nachts einmal schnell aufstehen und in die falte Küche gehen müssen. Wer dann ein solches Morgenkleid hat, freut sich seines Besitzes.
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Die gesundheitsgemäße Pflege des Haares
Nachdruck verboten.
Allein auf der Gesundheit der Kopfhaut beruhen Reichtum und Schönheit des Haares. Das eigentliche sichtbare Haar, der Haarfchaft, ist eine tote Röhre ohne Blutgefäße und ohne Nerven, weshalb beim Abschneiden weder Bluten noch Schmerz eintritt, ebenso wie bei den Fingernägeln. Diesen Haarschaft fann mi in seiner Entwickelung nicht beeinflussen. Zur wirklichen Förderung des Haarwuchses muß man seine Fürsorge den WurBeln zuwenden, samt dem Wurzelbeete: Der Kopfhaut, durch
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Anregung nährender Blutzufuhr zu Nerven und Drüsen, durch reichliche Umspülung mit Luft und Licht. Selbst bei ausgefal lenen Haaren bleiben die Wurzeln meist noch lange bestehen, so daß eine Neubildung von Haaren aus dem Keime, ein Nach
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83. Morgenkleid.
( Siehe nebenstehenden Auffah.)
83 a
Das Kleid ist aus waschbarem Stoff zu arbeiten. Zur Verzierung ist eine Zädchenborte im Hegenstich einzusticen mit Berlgarn in dunklerer oder schwarzer Farbe. Die Zäckchenborte ist um den Taschenansatz herum zu sticken. Die Ärmel find angeschnitten. Kragen und Stulpen sind aus hellem Waschstoff, fie werden in breite Bündchen gefaßt und dem Kleide eingeheftet oder an ein waschbares Unterziehleibchen angenäht. Normalschnittmuster in den 4 Oberweiten 90 bis 116 cm erhältlich. Preis 1.20 M. Maßschnitt 3.50 M. Gr forderlich 4,50 m Stoff 70-80 cm breit. 1,50 m Stoff 80 cm breit zum Unterziehleibchen, 50 × 40 cm Stoff zu Kragen und Stulpen. Schnittmuster F. H. 83.
wuchs, noch nach längerer Zeit möglich ist. Natürlich darf der Keim nicht verödet sein durch Haarkrankheit, Siechtum oder Lebensalter.
Gesundheitsgemäße Pflege erzielt in der Bereicherung und Verschönerung des Haares recht gute Erfolge. Das billigste und wir samste Mittel ist regelmäßiges Bürsten, Frottieren und Waschen des Haarbodens. Diese zielbewußte Reinigung übt gleichzeitig einen heilsamen Reiz auf die Kopfhaut aus und bermehrt den nährenden Blutzufluß zum Haarteim. Jeden Tag müssen deshalb die Haare gründlich durchgefämmt und durch gebürstet werden, und wöchentlich einmal möge eine Waschung mit lauwarmem Seifenwasser stattfinden. Morgens, vielleicht noch im Bett, frottiere man fräftig längere Zeit mit gespreizten Fingerspizen( nicht traßen) die ganze Kopfhaut, was sehr zuträglich und äußerst wohltuend ist.
Dr. Thraenhart, Freiburg i. Br.
Für die Küche
Da der Grünkohl ein sehr haltbares Wintergemüse ist und fich weit bis ins Frühjahr draußen hält, geben wir hiermit