Jahrg. 2

1 9 2 0

heft. 17

27. November

Die Frau

und ihr Haus

Beitschrift für kleidung Gefundheit Körperpflege und Wohnungsfragen Die Heimat auf dem Lande

Beil a ge I

2 t

Get chheit

Schule und Haus

Wohl noch niemals haben sich alle Kreise unseres Volkes fo eingehend und leidenschaftlich mit Erziehungsfragen beschäftigt wie im gegenwärtigen Augenblick. Das ist durchaus verständlich. Nach dem unglücklichen Ausgang bes Krieges ist es doch die Jugend allein, auf die wir hoffen. Sie ist das Kostbarste, das uns geblieben. Sie allein ist vielleicht dereinst berufen, unser Volk einer glücklicheren Zukunft entgegenzuführen. Und so lebt in unser aller Herz der Wunsch, unseren Kindern für die große Aufgabe, die ihnen zufällt, die Kräfte zu stählen, fie förperlich und geistig so auszurüsten, daß sie im späteren Leben dieser Aufgabe gewachsen sind. Und an dieser Ausbildung sollen alle in gleicher Weise teilnehmen. Alle Kräfte, die im Volfe schlummern, follen erwedt und zur Entfaltung ge­bracht werden. Allen soll der Weg zur Bildung offenstehen. Zugleich soll alles Denkbare geschehen, um die Geeignetsten für den hohen Beruf des Erziehens zu gewinnen und sie auf die beste Weise hierfür vorzubereiten. Allen Kindern also gleichmäßig die bestmögliche Schul­erziehung bis zum Eintritt in den Beruf zu verschaffen, das ist, fura gesagt, das legte Ziel aller dieser Erziehungsbestrebungen.

Vielfach ist nun aber die irrige An­276. Einfacher Mädchenmantel und

Out.

Mantel aus lausaftoff, Hut aus Luch oder Filz zu arbeiten. Der Kragen tann auch hochgeschlossen getragen werden. Lad­ledergürtel durch Stoffipangen gezogen. Die Stulpen sind mit Leinencinlage zu arbeiten. Normalschnittmuster für 6-8, 8-10, 10-12 und 12-14 Jahre erhältlich. Preis 1.20 M. Erforderlich für 8-10 Jahre 1.50 m Stoff 130 cm breit. Schnittmuster F.H. 276. 277. Rantel n. ut für fleine Knaben. Aus bronzefarbenem Flauschstoff gearbeitet mit schwarzem Samt und Tressenbeja. GKR Der Hut fann auch aus Samt oder Leders tuch gearbeitet werden. Normalschnittmuster

0

sicht verbreitet, daß damit genug gefchehen sei, wenn die Schulausbildung verbessert und allen in gleicher Weise zugänglich gemacht werde. Ist denn wirklich die Schule allein imstande, die Erziehungsaufgabe zu leisten? Man mache sich doch klar, daß die Schule in erster Linie durch den Unterricht Kenntnisse bermittelt und daß diesem Ziele gegenüber die erzieherische Einwirkung auf den Zögling, d. h. die Ausbildung von Charakter und Gemüt, zurücktreten muß. Der Schwerpunkt aller Erziehung liegt auch heute noch im Elternhause. Sie ist durch nichts zu ersetzen, und hier ist es letzten Endes wieder die Mutter, die berufen ist, die Keime der Ge­sittung in das findliche Gemüt zu pflanzen. Dieser hhn Aufgabe sind sich die Eltern in unserem modernen Industrie- und Großstädteleben vielfach nicht mehr be wußt. Sie glauben vielmehr, wenn sie ihr Kind in eine behördlich beaufsichtigte Schule schicken, sei ihnen selbst die Kindererziehung abgenommen. Allerdings liegen die Verhältnisse für die häusliche Erziehung heute sehr viel ungünstiger als in früheren Zeiten. Die sozialen zu­stände bringen es mit sich, daß die Mutter vielfach außer dem Hause arbeiten muß und sich infolgedessen nur wenig um ihre Kinder fümmern fann. Und nur von einer Gesundung unserer sozialen Verhältnisse fann man eine solche Besserung erhoffen, daß das Eltern­haus wieder in der Lage ist, diese se me ursprünglichste Pflicht zu erfüllen. Aber auch heute schon wird es meiner

פות

278

277

276a

277 a

für 2-4 und 4-6 Jahre erhältlich. Preis 1.20 M. Erforderlich 1 m Wintel toff für 4-6 Jahre, 40 cm Gamnt 50 cm becit. Schnittmuster F.H. 277.