Jahrg.2

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heft. 12 26. Juni

Die Frau

und ihr Haus

Zeitschrift für kleidung Gesundheit Körperpflege und Wohnungsfragen

Beilag e 3 tr G Ietch heit

Die Frau als Trägerin der Volksgesundheit

Hierzu Abb. 171, 172 und 173

w Wo im Beruf oder in häuslicher Tätigkeit beson­ders große Körperkräfte notwendig sind, da ruft man den Mann herbei. Die Frau gilt als das schwache" Geschlecht. Gibt es aber wohl eine Aufgabe, einen Beruf, der letzten Endes so viel an Kräften verlangt, wie die Aufgaben der Mutter? Von dem Augenblick an, wo ein neues Menschenkind sein zar­tes Dasein beginnt, zehrt es vom Blut und Sein der Mutter, verändert ihren Kör­per innen und außen und beeinflußt sogar ihr seelisches Leben. Und, als sei nichts ge­schehen, geht die Frau doch wie bisher ihren beruflichen Aufgaben nach. Sind die neun Monate der Vorberei tung für das Leben des neuen Erdenbir­gers vorbei, dann muß die Mutter seinen Ein­tritt ins Dasein mit schweren Schmerzen, ja sogar mit eigner Le­bensgefahrerkämpfen. Und weiter: So lange die Vorbereitungszeit dauerte, so lange auch soll die Mutter dem Kinde den übergang

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ins Erdendasein vermitteln; neun Monate lang soll sie ihm die Nahrung durch den eigenen Körper geben. Es ist klar, daß nur ein im Kern gesunder Körper diesen Aufgaben voll gerecht werden kann. Von ihm hängt es ab, ob ein gesundes Kind das Licht der Welt erblickt. Nur ein gesunder Körper auch wird es ermöglichen, daß die Mutter unversehrt aus dem Wochenbett hervorgeht und danach imstande sein wird, das heranwachsende

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Kind zu einem tüch­tigen gesunden Men­schen zu erziehen. Was es heißt, ein fleines Wesen Tag und Nacht zu warten und zu pflegen, während die Hausarbeit getan sein will und auch noch andere Kinder der mütterlichen Fürsorge bedürfen, das fann nur der erinessen, der diese Arbeit selbst ge­tan hat. 3wanzig Männer ertrügen nicht diese Beschwerde" so heißt es in Goethes Hermann und Doro­ thea  , als von der auf­opferungs- und ent­fagungsvollen Arbeit der Hausfrau und Mutter die Rede ist Für zahllose unferer Mütter gab es bisher feine Ferien und kei. nen Achtstundentag. Und da mag es manch mal fast wie Hohn er­

168. Badeanzug für Mädchen. Kittel und Hose sind aus sandfarbenem Kattun, zum Besatz ist blauer Kattun verwendet, Bindlöcher und Schnur mit Troddelabschluß sind aus blauem Perlgarn. Die Hose ist auch ohne den Kittel zu tragen, sie hat schmale Achseln, Hals- und Armausschnittränder sind mit schmalen blauen Blenden besetzt. Normalschnittmuster für 10-12, 12-14, 14-16 und 16-18 Jahr erhältlich. Preis 80 Pf. Erforderlich für 12-14 Jahr 2,50 m Stoff 80 cm breit, 0,60 m Besatzstoff 80 cm breit, Schnittmuster F. H. 168. 169. Badeanzug aus Trikotstoff für Knaben. Der Anzug ist aus bunt. gestreiftem Stoff mit dunkelblauen Blenden an den Rändern eingefaßt. Achselschluß. Normalschnittmuster für 6-8, 8-10, 10-12 und 12-14 Jahr erhältlich. Preis 60 Pf. Erforderlich für 8-10 Jahr 1 m Stoff 80 cm breit, 2,50 m Blenden 2 cm breit. Schnittmuster F. H. 169. 170. Badeanzug für kleine Kinder. Der Anzug ist aus weißem Stoff mit buntem Porten. besab, Berschluß vorn unter der Borte. Kleine gestickte Punkte in der Hauptfarbe der Borte am Besah vorn und an den Seiten. Schnittmuster für 1-3, 3-5, 5-7 und 7-9 Jahr erhältlich. Preis 60 Pi. Erforderlich 0,80 m Stoff für 3-5 Jahr, 3 m Borte. Schnittmuster F. H. 170.