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84. Machthemd mit Hand­ftiderei.

Ausschnitt- und Armelfalbel sind mit einer einfachen Bunft tiderei über dem Hohljaum rand verziert. Man zeichnet die Punkte mit Bleistift auf den Stoff auf, die unterste Reihe im Durchschnitt 7 mm, die zweite Reihe 5 mm, die britte 2 mm groß. Die Punkte werden in einfachem Flachstich mit weißem D. M. C.- Garn eingeftidt. Durch die Blende am Halsausschnitt ist ein Bugs band zu leiten, an der linken Schulter wird das Band durch Bindlöcher nach außen geführt. Das Hemd wird ohne Verschluß über den Kopf gestreift. Hier. zu das Schnittmuster auf dem Schnittmusterbogen Nr. 1, Fig. 36 37. Nor­malschnittmuster in den 4 Ober­weiten 90-116 cm erhältlich. Preis 80 Pf. Erforderlich 3,50m Stoff 80 cm breit, 1,50 m Band 2 cm breit. Schnittmuster F. H. 84.

einige erprobte Rezepte. Während die größte Anzahl unserer Gemüsepflanzen frostempfindlich ist und nur Rübenarten leichten Frost vertragen, gehört der Grünkohl zu den frostharten Pflan zen. Man verwendet ihn auch in der Regel erst, wenn er ge hörig Frost erhalten hat. Das ist frühestens im Dezember, meistens erst im Januar oder Februar. Dann sind die Haus schlachtungen   aber auch gewesen und in den Kochtopf kann zu dem Kohl ein Stüd Rauchfleisch oder Sped fommen. So ver bindet sich in unserer Erinnerung Rohlgeruch mit dem Geruch bon Speck oder Geräuchertem, denn diese Düfte mischten sich in Mutters Küche fast immer. Wer schlachten fonnte, wird es nun ebenso machen, wer aber kein eigen Schwein hatte, muß schon sehen, ein Stück Wurst oder ein Stück Geräuchertes mit in den Topf zu steden. Die Bereitung von Rohl ist vielerlei.

Grünkohlsuppe. Der Grünkohl wird gut verlesen, von den Blattrippen abgestreift, mehrere Male gewaschen und mit wenig Waffer 10 Minuten gefocht, sodann auf ein Sieb gegeben und nachdem das Wasser abgetropft ist, fein gewiegt. Man tocht nun nochmals den fein gehadten Rohl mit Wasser auf, dickt die Suppe mit Grieß oder Grüße ein, gibt etwas geriebene Zwiebel und Salz als Würze daran und richtet die Suppe, wo­möglich mit gerösteten Brotbrocken an.

Grünkohl als Gemüse. Der Grünkohl wird von den Blatt­rippen befreit und mehrere Male gewaschen, ehe er in wenig Wasser gekocht wird. Sodann wiegt man den Stohl fein und dreht ihn dann durch die Hackmaschine oder wiegt ihn mit dem Hackmesser. In etwas Fett dünftet man eine fein geschnittene Zwiebel und gibt den gehackten Kohl dazu. Das Gemüse muß nun noch einige Minuten gut durchkochen und wird dann mit Mehl eingedickt. Man gibt fleine Kartoffeln, die man in der Schale tochte, pellte und in einer Pfanne in etwas heißem Fett und mit ein wenig Zuder braun briet, dazu.

Bratlinge von Grünkohl stellt man aus Grünkohlgemüse her, das man mit Mehl oder steif aufgequollener Grüße( oder Flocken), etwas gebadten Zwiebeln und etwas Kräuterwürze anmengt. Man formt flache Klöße aus dem Teig, die man in

85. Herrennachthemd. Die Ausschnittblende und die Armelbündchen sind mit einer fleinen Zäckchenborte im Grä tenstich aus rotem D. M. C.. Garn berziert. Schulterstüde und Ärmelbündchen sind in doppelter Stofflage zu arbeis fen. Die Schlite an den Geitennähten find durch fleine Reile zu sichern. Nor­malschnittmuster in 95, 105 und 115 cm Oberweite er­hältlich. Preis 80 f. Er­forderlich 4 m Stoff 80 cm breit.

einer heißen Pfanne mit etwas Fett oder Spec rasch auf bei den Seiten durchbraten läßt. Man kann die Bratlingsmasse auch mit Kartoffeln, die man kocht, und dann kalt reibt, streden. Auflauf oder Pudding von Grünkohl. Fertig zubereiteter, ge kochter und gehadter Grünkohl wird abwechselnd mit gekochten, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln oder auch Startoffelbrei, in eine Backform oder Puddingform gebracht. Man kann dazwischen Brot oder Semmelscheiben legen, gibt zu allem Gewürz und läßt Auflauf oder Pudding- Stunden tochen oder backen. Kartoffeln in Milchtunte oder eine Pilztunke und Salzkartoffeln 2. schmeden sehr gut dazu.

88. Schillerfragen zum Ginknöpfen. Die fertig läuflichen Stragen wollen oftmals nicht passen, auch rutschen sie oft aus Jaden oder Sportblusen heraus. Man vervollständige ste deshalb durch eine Lasche mit Knopfloch, die man dem Leib. chen oder dem fragenlosen Hemd im Rücken auffnöpft, an den Vorderteilen schürze man Knopflöcher ein für fleine Knaben, die Leibchenhosen tragen, damit man die Teile festtnöpfen kann. Für größere Knaben, die Hosenträger tragen, nähe man Blen den querüber auf, damit die Hosenträger durchgezogen werden können und somit die Borderteile festhalten. Die Ansak stellen für die Blenden müssen genau am Körper festgestellt werden. Sollten die Vor­derteile des Kragens an den Seiten nicht bis zu den Hosenträgern reichen, nähe man Bandösen an. Normalschnittmuster für 6-9, 9-12, 12-15 Jahr erhältlich. Preis 40 Pf. Gr forderlich 0,40 m Stoff 80 cm breit. Schnittmuster F. H. 86.

Praktische Winke

1.

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1. Die Kappuaht.( Hierzu Abb. 87 1-5.) Beim Selbstanfertigen von Wäsche ist es für Ungeübte ein wenig entmutigend, wenn sie die Maschinennähte nicht so schön und genau heraus­bekommen, wie sie es an fertiger Wäsche zu sehen ge­wohnt sind, die meist mit Hilfe von besonderen Appa raten gearbeitet wurde. Für eine Hausfrau lohnt es sich aber beispielsweise nicht, die eine oder andere Kappnaht, 2 die sie bei Neuanfertigung oder beim Flicken anzuwen den hat, mit dem Kapper auszuführen, und doch kann die Kappnaht ebenso schön ausfallen, wenn man sie auf folgende praktische Weise aus führt: Man biegt die linke Seite des einen Stoffteils 3. ( auf sich zu) schmal um und Inifft den Umschlag fest ein. Abb. 1. Den zweiten Stoff­teil legt man mit der rechten Seite darauf und schiebt ihn bis zum Sniff unter den Umschlag. Abb. 2. Wenn man ganz sicher arbeiten will, zieht man einen Reihfaden durch die drei Stoffteile. Den 4. Umschlag näht man fnapp fantig fest. Abb. 3. Es ist nicht gefährlich, wenn er hier und da nicht mitgefaßt wird; die Hauptsache ist ja, daß die beiden großen Stoffteile bei dieser ersten Naht fest ver bunden werden. Das Mit­nähen des Umschlags erleich­tert nur die nun folgende Naht. Nach scharfem Aus­streichen auf der rechten Seite, legt man den Umschlag so auf den Stoffteil, daß die Schnittkante bedeckt ist, und steppt die Kante des Umschlags flach auf. Abb. 4.

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Dieselbe Einrichtung der Kappnaht eignet sich auch für Handnähen; nur muß man dann die Steppstiche der ersten