um die kleine, eigne Ernte lägt die Arbeit andererschätzen und wird zur besten Feldhut. Je mehr es ge lingt, die Kinder für die Mitarbeit im Garten zu in teressieren, je mehr werden die jetzt so sehr berechtigtenKlagen über die Ausgelassenheit und Ausschreitungender Jugend verstummen.So ist der Kleingartenbau nach den verschiedenstenRichtungen ein Segen für die Familie, die durch dasgemeinsame Interesse an seinem Gedeihen noch engerverbunden wird.Der Staat muß also aus Gründen, wie sie hier dar-gelegt wurden, den Kleingartenbau entschieden und überall,wo es möglich ist, fördern; denn was der Familie, demGrundpfeiler des Staates, nützt, das nützt auch ihm selbst.Aber auch unsere Hausfrauen müssen ihr Streben aufden Besitz eines kleinen Gartens richten, der ihre schwe ren Aufgaben im Haushalt erleichtert, vorausgesetzt na türlich, daß Mann und Kinder tüchtig bei der Bear beitung zugreifen. Erste SchulzeitDa trollst du hin mit leuchtenden Blicken.. das neue kleine Ränzchen auf dem Aücken,das du so sehnlich dir gewünscht.und sagst, es wäre ganz wunderschön.in die Schule zu gehnlAnd was ihr alleS lernen dürftet!lefen, schreiben!du könnest es gut!es sei nicht schwer!und wenn eS nur wieder erst morgen war!And wir Alten..wir freuen uns mit und lachen: ja. ja! ja, ja!und denken einen Augenblickvielleicht zurück.an Jetten, da es unS auch so ging. �und da uns auch noch Lust und Würde.was ach so schnell dann Last und Bürde!Noch ist's ja leicht, noch kann'S nicht drücken,das kleine Ränzchen auf dem Rücken,und noch ist ja der Jubel grost..wir andern freilich stehn und wissen:wer's einmal hat, wird'S nie mehr los!ob Hefte drin wie jetzt und Feder..oder später..was das Leben eben spätereinem aufpackt, rücksichtslos..ja ja! ja ja! das kleine Ränzchen!wer's einmal hat, wird'S nie mehr loS!»äl-r Tl-iM«».MS MMÄMit Abbildung 92 und SZ.v Weit höhere Bedeutung noch als für die Stadtfrauhat das Arbeitskleid für die Frau auf dem Lande. Mußsie doch schaffen von früh bis spät unter starker körper licher Anstrengung, in Sonnenschein und Regen. Dagilt eS, sich auch in der Kleidung so geeignet wie mög lich für diese Aufgabe auszurüsten.— Vor allem: nichtsden Körper Beengendes! Das Marterin strument, Korsett genannt, sollte jede Land frau weit von sich weisen. Wir haben dafürgenügenden Ersatz, soweit ein sol cher überhaupt notwendig. SieheBrusthalter Abb. 105, Heft 3/1919,Strumpfhalter Abb. 106, Heft8/1919. Denn ein gesunder, un verbildeter Körper bedarf keineräußeren Stütze, er soll seinen Halt� in sich selbst finden. Auch alleüberflüssige Stoffülle vermeide man,L. i�. sie hindert nur die Bewegung, die««nitwust»zu ihrer Überwindung nötigen Kräfte spart man besserfür die votwendigen Arbeitsleistungen.—Die zu verwendenden Stoffe seien luftig, wetterfest undmöglichst auch waschbar. Ein früher in der HauswebereiSS. Einfacher Sommermantel.Der Mantel wurde aus einem gebrauchten Abendmantel ge arbeitet, Tuch oder Mantelseide eignen sich gut zur Nach arbeit. Stoff- oder Metallknöpfe und gepaspelte Knopflöcherzum Verschluß. Das Nockteil des Mantels besteht aus ab geschrägten Bahnen. Über die Ansatznaht des Nockteiles istnoch ein 3 cm breiter Saum abgenäht. Die Ärmel erwei tern sich etwas glockenförmig nach dem unteren Rand. DasOberteil des Mantels und die Ärmel sind mit Heller Seidegefüttert. Normalschnittmuster in den Oberweiten 82, 86,90 und 93 cm erhältlich. Preis 1.20 M- Matzschnitt 3.50 M.Erforderlich für 90 cm Oberweite 3 m Stoff 120 cm breit.2 m Seide 60 cm breit- Schnittmuster b. H. 96.aus Leinen(später aus Baumwolle) und Wolle gefertigterStoff erfüllt hervorragend alle diese Bedingungen. InMitteldeutschland führt er den bezeichnenden NamenBeiderwand, in anderen Gegenden hieß er Drillich, Tirtich,Tirtey, in Norddeutschland wurde er Warp genannt. Diedaraus gefertigten Kleidungsstücke waren von fast un begrenzter Haltbarkeit, widerstanden Wind und Wetter,sie ließen sich reinigen sowohl durch Bürsten wie durcheinfache Laugenwäsche, wie solche auf dem Lande früherallgemein üblich.—Auch für die Unterkleidung nehme man nur kräftige— selbstverständlich waschbare— Stoffe, am besten so genanntes Hausmacherleinen. Die Leibwäsche der kör perlich starkarbeitenden Landfrau wird viel zu sehr an gestrengt, als daß man für diesen Zweck zarte, wenighaltbare Gewebe verwenden könnte. Nur zu bald würdensie wie Zunder auseinanderfallen.So sind eine ganze Reihe von Gesichtspunkten zu be achten im Hinblick auf die ländliche Arbeitskleidung.Nicht einmal alle konnten hier genannt, keiner ausführlichbehandelt werden. Ihre Beachtung, schon immer sehrwichtig, hat aber in dem Maße zugenommen, ja, istgeradezu zwingend geworden, als die Bedeutung derlandwirtschaftlichen Arbeit, auch die der Frauen, durchdie Zeitverhältnisse bedingt, gestiegen ist.