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er liegt so nabe am Haus, um vor Diebstahl geschützt zu sein. Direkt hinter dem Haus ist eine gepflasterte Terrasse, an den Schmaljeiten von einer kleinen Hecke eingefaßt, an der vorderen Seite läuft ein Blumenbeet, das etwa mit Rosen zu bepflanzen wäre. Vor der Terrasse liegt die Rasenbleiche mit einer Sonnen­uhr in der Mitte. Gingefaßt ist der Rasen durch Blumenbeete, die mit halbhohen Stauden zu bepflanzen wären. Zwischen Rasen und Beeten ist ein schmaler Weg. Die Randbecte des Gartens an der Hecke entlang sind mit Beerenobst bepflanzt. Dieser Teil des Gartens ist gegen den Gemüsegarten mit einer Hede abgeschlossen. Die Hecke ist in der Mitte durch die Laube unterbrochen. Rechts und links von der Laube tönnte man Tiederbüsche pflanzen, oder aber der Nüglichkeit wegen Sauer­Firschenbüsche, die in der Blüte ja auch ganz entzückend schön sind.

Der hintere Teil ist der Gemüsegarten. Rundum am Zaun steht ebenfalls Beerenobst. Im Gemüsegarten pflanzt man am besten einige Küchenkräuter wie Petersilie, Lauch, Schnittlauch, danu Buschbohnen, Möhren, Mangold , Neuseeländerspinat, die beiden leztgenannten Gemüse geben von Juni bis zum Frost allwöchentliche reiche Ernten. Dann pflanzt man vielleicht noch einige Tomaten; ein kleines Fleckchen Schnittsalat versorgt uns auch den ganzen Sommer durch und wächst immer wieder nach. Kohl zu pflanzen hat wenig Zweck, in den kleinen eingeschlossenen Gärten gerät er schlecht, er will ein freies, offenes Feld. J. S.

Hausmittel

Nimm die Geduld als Magd ins Haus, Sie hilft dir ein, sie hilft dir aus; Doch hüt dich, wenn sie herrschen will, Sonst steht die ganze Wirtschaft still. Als Hausarzt nimm den Fleiß dir an Das ist ein rechter Wundermann,

Der ohne Saft und Pillen

Durch seinen eignen Willen

Aus Seel' und Leib dir treiben kann Die Dünfte und die Grillen.

Alter Spruch.

Wie ich meine Wohnung einrichte und pflege

Die Sorge für eine gesunde Wohnung müssen wir Haus. frauen zunächst in die Hände des Baumeisters legen, dem wir unsere Wünsche in bezug auf helle, luftige, möglichst an der Sonnenseite gelegene Räume, auf Größe und Einteilung aus­gesprochen haben. Da werden die örtlichen Verhältnisse, be­sonders jest nach dem Kriege, vieles was wir gerne hätten, unmöglich machen. Aber darauf müssen tvir bestehen, daß Fenster und Türen so geschickt angebracht werden, daß alle Räume leicht und vollständig zu durchlüften find. Schon beim Bau, besonders aber bei der inneren Einrichtung müssen wir ftets im Auge haben, daß wir unsere Wohnung mit möglichst wenig Arbeitsaufwand in gutem Stande erhalten wollen. Des halb wählen wir für den Fußboden ein Material, das glatt und daher leicht staubfrei zu halten ist. Für Außentreppen und Flur können wir Stein oder Beton nehmen, was gescheuert ( geschrubbt) werden kann, für die Küche wäre dies reichlich kalt, auch zu gefährlich, wenn man ein Geschirr fallen läßt. Da wählen wir lieber Dielenbelag, der feft gefügt und gut gestrichen ist, den man leicht abwaschen fann und dessen Anstrich wir selbst erneuern fönnen. Weiches Holz müssen wir zurückweisen, da es, besonders in der vielgebrauchten Küche, zu leicht splittert und dann erneuert werden muß. Für die Küchenwände nehmen wir oben schlichten Leimanstrich, erlauben unsere Mittel einen Sockel von hübschen Fliesen, ist es um so besser, ein abwasch­barer Olanstrich) genügt aber auch. Für die Zimmer wählen wir freundliche, helle Tapeten, unsere Bilder heben sich aber auch gut von einem einfachen gestrichenen Hintergrunde ab. Hier nehmen, wir zum Fußboden wiederum Dielen; schöner wäre allerdings ein Linoleumbelag, den wir durch Einfetten mit Bohnermasse und Nachreiben mit trockenem, wollenen Tuch leicht blizblank halten können. Hier sei ein Wort gesagt zu den Teppichen. Wenn Kinder im Haus find, vermeide man sie möglichst, die Hausfrau oder ihre Hilfe muß sonst zu viel Staub schlucken, da öfteres Klopfen, mindestens ein Mal in jeder Woche, erforderlich ist. Gewiß erhöht ein Teppich die behagliche Stimmung, jedoch sollte man dann in den Räumen, in denen sich unsere Kinder aufhalten müssen, Linoleum­teppiche bevorzugen. Für ihre Reinigung trifft dasselbe zu wie für Linoleumböden.

Daß wir nicht viele, aber zweckmäßige Möbel in schlichten, schönen Formen wählen, versteht sich heute wohl von selbst, besonders praktisch und zugleich sehr schön sind Tische mit Linoleumplatten für Küche und Eßzimmer. Deden, Kissen

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und Gardinen sollten waschbar sein, lettere dienen gleichzeitig als Zugvorhänge, die uns von der Außenwelt abschlie­Ben. Über die Schlaf­zimmereinrichtung ist in Nr. 6 dieser Zeitschrift bereits ge: sprochen; unsere Le­ferinnen fönnen hier das wichtigste über Betten und ihre Be: handlung nachlesen. Wenn wir unsere Wohnungdurcheinen einzigen Ofen erivär­men fönnen, unter­bleibt das lästige und Schmuz bringende Kohlentragen und Aschefehren in den Zimmern; auch föns nen wir unsere Kin­der dort manchmal allein spielen lassen, da es keine Feuer gefahr für sie gibt. Es ist nicht gut, wenn wir unsere Kleinen während des Kochens immer in der Küche bei uns haben, denn die Küchendünfte find für sie besonders schädlich. Die Küche mutz deshalb stets gut gelüftet und von den andern Räumen ab­zuschließen fein, auch bedarf sie täglichen nasen Aufwischens. Sehr erwünscht ist in der Küche ein Spül stein, in den wir sofort das schmutzige Geschirr selbstver ständlich mit Aus­nahme von Messern und Gabeln mit Hef­fen! unter Wasser stellen können. Es erleichtert das Auf­waschen und die Küche ist stets aufgeräumt.

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1.Eingang 2.Obstbaume 3.Rasen 4.Sandplate 5.Geflügel

7. Blumen

8. Hedke

9. Beerenobst 10.Sonnenuhr 11. Laube

6.Terrasse

12. Semuse

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Wenn wir es ermöglichen können, für unsere Vorräte einen fühlen, luftigen Keller und außerdem eine abgeschlossene Wasch­füche einzurichten, so bedarf es keiner allzugroßen Mühe, unt mit ziveckmäßigem Lüften, täglichem Kehren und Staub pugen und zweimaligem feuchten Aufwischen der Fußböden in der Woche, unsere Räume dauernd in gutem Stande zu halten.

Go fomme, was da kommen magl Golang du le best, ist es Tag. Und geht es in die Welt hinaus, Wo du mir bist bin ich zu Haus! Ich sehe dein liebes Angesicht, Ich sehe die Schatten der Zukunft nicht.

Theodor Storm .

Das Sonnen der Kleider und Betten

Es ist mit dem Sonnen der Kleider und Betten wie mit allen Dingen: Regel muß darin sein!

Als Kind begriff ich nicht, warum meine fleißige Mutter schon am frühen Morgen die Betten zum Sonnen hinaus trug, fie so sorglich an den Leinen klammerte und nach dem Klopfen jedes Stück umhängte. Ich begriff nicht, warum in der heißen Mittagsonne alle Betten schon lange nicht mehr fonnten. Ähnlich ging es mir mit Mutters Kleider besonnen. Auch das erschien mir zu früh begonnen und zu früh beendet. Und warum sie nur so oft, gerade in den heißen Monaten so sehr oft alles Zeug lüftete und sonnte? Später hat Mutter es mir verraten.