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235. Fefitleid aus hellblauem Wollbatist. Zur Verzierung sind kleine Sterne in Schiffchenarbeit aufgesetzt. Die Oberstoffbluse ist auf ein Batistleibchen gebracht. Den Ansatz des Roces
deckt der gefaltete Gürtel. Erforderlich 2 m Stoff 100 cm breit für 10-12 Jahre, 80 cm Batist zum Futterleibchen. Normalschnittmuster für 6-8, 8-10, 10-12 Jahre. Preis 1.20 M. Schnittmuster K. 60.
236. Festtteid aus weißem Voile für junge Mädchen. Die Bluse mit angeschnittenen Armeln und der Rod sind einem anliegenden Futterleibchen aufzunähen. Die Weite der Ärmel wird auf dem Oberarm durch runde Stofffpangen zusammens nehalten. Rückenschluß. Das Überkleid besteht aus glatter Border und Hinterbahn, die an den Rändern mit einer hand
einfachem Waschstoff, aus Wollstoff oder Seide ist. Auch darin müssen die künftigen Verhältnisse berücksichtigt werden, da die junge Frau ihr Brautkleid noch lange als Festkleid weitertragen wird.
Auf Seite 113 finden wir ein formschönes Brautkleid, das in jeder Stoffart berarbeitet, kleidsam ist. Der Mantel aus Woustoff, ebenso das Jacenkleid auf Seite 115, Gesellschaftsfleider auf Seite 117, werden der jungen Frau, welche sich Neuanschaffungen leisten fann, wertvolle Anregung geben. Aus Wutters farbigen Bettbezügen rotfariert und blaufariert schneidert sie sich farbfrische Hauskleider( siehe Abb. 26, Seft 3, 1920) in Dirndelform und große Arbeitsschürzen( siehe Seit 3, 7, 14, Jahrgang 1920). Die junge Frau soll immer darauf bedacht sein, nach bollendeter Hausarbeit sich sauber und frisch zu fleiden, dann ist sie auch im Hause geschmüdt. Heiratet das Mädchen in einfache Verhältnisse, fann sie sich nur wenig Neuanschaffungen leisten, dann überprüfe sie ihre alten Bestände sorgfältig. Mit ein wenig Geschid kann sie aus Altem Neues arbeiten, fann aus zweierlei Stoffen und Kleidern schöne neue Kleider herstellen. In unseren Heften finden unsere Leserinnen manche passende und reizvolle Vorbilder. G. D.
Ich fam vom Pflug der Erde Zum Flug ins weite All Und vom Gebrüll der Herde Bum Sang der Nachtigall. Die Welt hat manche Straße, Und jede gilt mir gleich;
Ob ich ins Erdreich fasse, Ob ins Gedankenreich. Es wiegt in gleicher Schwere Auf Erden jedes Glied. Jhr gebt mir Eure Ühre, Ich gebe euch mein Lied.
Gerh. Hauptmann.
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genähten ZierbogenNäherei abgeschlossen find, nur unter dem Arm etwa 50 cm lang find die Bahnen zu sammengenäht. Auf den unteren Teilen des überkleides find noch an den Rändern entlang Buntte eingestickt. Auf den Schultern wird das überkleid durch Stoffspangen in Gürtel N
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höhe durch eine Seidenschärpe zusammengehalten. Brobespange und Brobe zur Zierbogen- Näherei 2.50 M. Normalschnittmuster für 86, 90 u. 98 cm Oberweite erhältlich. Preis 2 M. Maßschnitt 6 M. Erforderlich 5,50 m Voile 100 cm breit, 1m Futter 80 cm breit. Schnittmuster F.H.236. 237. Festkleid aus getupftem weißem Mull mit Handflickerei.
In geschicter Weise ist das Bunktmuster des Stoffes als Grundform zur Stickerei benüßt. Mittels Ausbogstichen sind stets 5 Punkte zu einer Blume verbunden, die Render von Kragen und Rock sind bogenförmig ausgeschnitten und benäht. Rückenschluß. Farbiges Seidenband zum Gürtel und Ärmelschmuck Schnittmuster für 2-4, 4-6 und 6-8 Jahre er hältlich. Preis 1.20 M. Erforderlich 1,80 m Stoff 60 cm breit für 6-8 Jahre. Schnittmuster F. H. 237.
Die förperliche Ausbildung breitet sich in Deutschland aus! wo Unsere Leserinnen werden sich des Auffazes„ Das Diensts jahr für Leibesübungen" erinnern( Nr. 12, 1919 d. Ztschr.), worin von Prof. Bier's Forderung eines Pflichtjahrs für Leil es übungen die Rede war. Mehr und mehr nun regt es sich überall im Streben nach fisher, froher Körperübung. So hat ein Erlaß des Kultusministers Hänisch für die Schulen neben den Turnstunden einen freien Wandertag angeordnet. Alle vier Wochen sollen die Schüler u iter Führung des Lehrers wandern. Freude an der Natur und an unserer Heimat sollen fie da gewinnen, sollen zum genus, bollen Sehen und Hören angeleitet werden und lernen im Gelände sich zurechtfinden. Frisch- fröhlich- turnerisch sollen diese Wanderungen sein und sollen Kameradschaftlichkeit wecken und die Schüler an gute Gesundheitsregeln gewöhnen. Auch in der Studentenschaft der Hochschulen regt es sich. Auch hier stellt man die Forderung auf, daß das geistige Studium unbedingt in förperlicher Ausbildung sein Gegen gewicht finden müsse, damit die jungen Leute in dieser Beit des Lernens fürs Leben genügend erstarken können. Und die studentische Jugend ist sich ganz klar darüber, daß es fein besseres Abwehrmittel gibt gegen die drei schlimmen Volks. feinde Tuberkulose, Geschlechtsfrankheiten und Alkoholismus , als Leibesübungen und Sport. Ja, man strebt an, wie es in Amerika üblich ist, daß jeder Studierende beim Eintritt auf die Universität ärztlich untersucht und ihm diejenigen Körper. übungen zur Pflicht gemacht werden, die ihm persönlich zur besonderen Kräftigung dienen.( Dasselbe müßte übrigens auch auf den Schulen eingeführt werden. Schulärzte. bie in förperlicher Übung besonders bewandert sind, müßten die Turnstunden über wachen unter eingehender Berücksichtigung des einzelnen Schülers).