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272. Zeekleid aus goldbraunem Samt.
Die Stickerei ist aus gleichfarbiger Wolle und Seide im Flach und Stopfftich ausgeführt. Der zweiteilige Rod ist einem anliegenden Futter leibchen aufgeknöpft. Das
Überkleid mit
den eingesetzten r meln bleibt futterlos. Rüdenschluß. Gr. forderlich 6,50 m Samt 60 cm breit. Normalschnittmuster in den 4 Größen 90-116 cm Ober weite erhältlich. Preis 2 M. Stickerei. muster 6 M. Schnitt muster F.H. 272.
Aufsämtlich.Schnitt musterpreise wird ein Teuerungszuschlag bon 50% erhoben.
Erleichterung muß aber auch die volkswirtschaftliche Erzeugung für die Hausfrau und Mutter schaffen. Hauseinrichtung und Hausgerät muß für alle Volkskreise immer zweckdienlicher gestaltet werden. Durchaus verwerflich ist unter den heutigen Verhältnissen eine Modeproduktion nach bisheriger Art. Es mutet ja geradezu lächerlich an, wenn in diesen ununterbrochenen Zirkel täglicher Pflichten nun noch die Forderung tritt, daß Mutter und Kinder nach der neuesten Mode" gekleidet sein müßten! Dieser vielfach törichte Lurus mochte vor bem Kriege allenfalls angängig sein. Heute ist er ein Frevel an der Frau und am Familienleben. Sollte die Bekleidungsindustrie es nicht über sich gewinnen, ihre Erzeugung den veränderten volkswirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen, dann werden hoffentlich unsere burch den Krieg aufgeklärten Frauen und Mütter die Innere Selbständigkeit aufbringen, um eine zu rasch wechselnde Mode strikte abzulehnen. Daß ein Einfluß nach dieser Richtung möglich ist, zeigt u. a. das Vorgehen amerikanischer Verbraucher, die geschlossen jede Neuanschaffung ablehnten, zu dem Zweck, die Preise herabzudrücken. Die Unruhe und Zerfahrenheit, die die Modesucht mit ihren fortgesetzten Neuanschaffungen und Umänderungen ins Haus gebracht hat, entspricht nicht der Art deutschen Familienlebens. Mehr denn je brauchen wir heute Ruhe und Sammlung und Frieden.
Und wir wollen heute nicht besorgt sein, daß der Deutsche dabei philiströs und spießig werden könnte: Das Gute hat der Krieg ja mit sich gebracht, daß hunderttausende deutscher Männer, die früher kaum über ihr Dorf oder ihr Städtchen hinausgeschaut, Welt und Menschen kennen gelernt haben. Sie können jetzt vergleichen zwischen draußen und daheim und den Wert des einen wie des anderen abschäzen. Nein, wir werden
nicht fleinlich werden, wenn wir uns selber wiederfinden, sondern erst recht unserer selbst sicher auch gegenüber den andern. So wollen wir die gute deutsche Art für unser Familienleben wiedergewinnen: Rechtlichkeit und inneren Anstand, Pflichtgefühl, Treue und Hilfsbereit. schaft und unseren warmen, gesunden, deutschen Humor. In solcher Gemeinschaft finden auch unsere Kinder die richtigen Lebensbedingungen: jene innere Sicherheit und Selbständigkeit, die körperliche und geistige Gesundheit im Gefolge haben.
Nehmen wir an, daß es in erster Linie Aufgabe des Mannes sei, die Formen aufzurichten, welche unser Volks- und Staatsleben zur Höhe führen sollen. Aber bedenken wir, daß diese Formen letzten Endes nicht das wesentliche sind, sondern die Menschen selber, für welche sie geschaffen werden. Menschen zu bilden ist aber vor allem Aufgabe der Famille. Was hier im Reich der Frau versäumt worden ist, fann feine spätere Lebensschulung je wieder einbringen. Deshalb müssen unsere deutschen Frauen ihre große und heilige Aufgabe verstehen lernen und die Volksgemeinschaft muß sie bei der Erfüllung dieser Aufgabe unterstützen.
„ Wer für feine Mußestunden gute und liebe Genossen sucht,- ich meine gute und liebe Bücher- Ibert Roderich. der muß sie auch finden können".
Das Kleine Kind
Unsere Gertrud ist ein glückliches Kind, fie lacht über alles, die Freude strahlt ihr aus den Augen. Aber nicht, weil sie mit üppigen Spizenkleidern behängt ist, auf Gummirädern fährt und gedrehte Locken hat. Ich glaube, daß es Ihnen, liebe Mutter, fein Geheimnis ist, auf welchem Boden das tiefe Glück des Kindes gedeiht. Es ist die Liebe, die es von den Eltern, bon den Geschwistern, von den großen Menschen ausstrahlen fühlt. Und in dem Augenblick, wo das Kind die Liebe fühlt, weiß es sie selber zu verschenken. Das ist der Augenblid, w00 unser Kind zu einem entzückenden Menschlein wird. Wie selbstverständlich ist das Liebeschenken der Eltern, wie wunderbar das Glüd eines Kindes!
Unser Kindchen wacht morgens lachend auf, wird gewascen und fommt mit glänzenden Augen und roten Baden zum Frühstück. Den Vormittag muß es dann im Stall zubringen; bas ist ein Gitter, von einem halben Meter Höhe, das man im Viered im Zimmer aufstellen kann. Da hinein wird das Kind mit seinen Spielsachen gesezt und muß sich nun selber beschäftigen. Ich finde diesen Stall als etwas so wichtiges, dar ich ihn besonders erwähnen muß, und auf dem Titelbild wid er unseren Leserinnen mit seinem kleinen Bewohner gezeig.. Während das Kind im Stalle spielt, kann die Mutter ungestörz und vor allem ohne Sorge arbeiten, das Kind wird durch diese Art zu spielen zur Selbständigkeit erzogen.
Am Nachmittag kommt die kleine nach draußen und da freut fie fich am meisten über die warme Sonne. Die Sonne lieb: das Kind wie einen Menschen. In der Sonne redt es sich und streckt sich, es fühlt sich wohl wie ein Stäbchen, aber den Schatten und den falten Wind, den hait es.
Mit welcher Aufmerksamkeit beobachtet das Kind die Tiere! Zu jedem Hunde läuft es hin und streichelt ihn, zu Hause streut es den Vögeln Futter auf das Fensterbrett und bring: weinend der Mutter eine tote Fliege, die es gefunden ha Am Abend kommt das Kind nach Hause, totmüde, aber immer noch plappernd von allem gesehenen, von dem es nicht das geringste vergessen hat. Der Brei wird gegessen und dann bor den Eltern der lieben Sonne gute Nacht gesagt. Dann liegt es im Bettchen und aus seinem Gesicht fann die Mutter lesen, daß es glücklich über den Tag war und sich wieder auf morgen freut. So ist jeder Tag ein unbeschreiblicher Festtag und ein fleiner Klapps auf die Hand, ein strenger Berweis tann die Festtagsstimmung nur für furze Zeit trüben.
Die jebige Zeit ist bitter ernst und schwer. Aber zeigt es nicht euren Kindern, daß ihr Sorgen habt, daß ihr betrübt seid. Das Kind würde nicht mehr ben Herzen fröhlich sein fönnen, es würde bedrückt und traurig werden und die Eltern würden ihre größte Freude, ein glüdliches Kind, verlieren. Lernt von den Kindern, auch wenn sie noch so klein sind. Ihre instinktiven Gefühle find wunderbar ausgeprägt, ihr Urteil über Zuneigung und Abneigung ist immer richtig. Liebt die Kinder, sie verlangen danach! B.S.- München .